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Disco Elysium

Stimmen im Kopf: Innerer Monolog und Vielstimmigkeit der Psyche in ‚Disco Elysium‘

9. September 2025 ·
Das Computer-Rollenspiel ‚Disco Elysium‘ nutzt einen besonderen Weg, um die Gedanken und Gefühle seines Protagonisten Harry du Bois zugänglich zu machen: Harrys Persönlichkeit setzt sich, wie in Rollenspielen üblich, in einem System aus verschiedenen Fähigkeiten zusammen, die unterschiedliche Aspekte wie körperliche Stärke oder die Fähigkeit zum logischen Denken repräsentieren. Zugleich treten diese Fähigkeiten jedoch auch als innere Stimmen in Harrys Bewusstsein auf, die verschiedene Perspektiven auf die Geschehnisse beisteuern, miteinander kommunizieren und versuchen, Einfluss auf das Dialoggeschehen und die Spielhandlung zu nehmen. Das Spiel knüpft damit an Aspekte der literarischen Erzähltechnik des inneren Monologs an und schafft durch seine mediale Verfasstheit als Videospiel neue Ansätze zur Darstellung von Innerlichkeit und Identität im Videospiel.
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Monsters, Magic, Mediality: Das Pen-and-Paper-Rollenspiel als Bindeglied zwischen Analog- und Digitalspielforschung

Das Medium Pen-and-Paper-Rollenspiel erlebt aktuell eine Renaissance – und diese Renaissance ist nicht zuletzt eine digitale. Ermöglicht wurde sie vor allem durch das Aufkommen von Actual Plays (dem Pendant zum Computerspiel-Let’s-Play), doch auch die durch die COVID-19-Pandemie noch befeuerte Digitalisierung des Mediums ist Teil dieser Entwicklung. Der vorliegende Text versteht sich als Einführung in die hybride Medialität des Pen-and-Paper-Rollenspiels und die PAIDIA-Sonderausgabe „Monsters, Magic, Mediality – Das Pen-and-Paper-Rollenspiel als Bindeglied zwischen Analog- und Digitalspielforschung“. Diese bietet verschiedenste Perspektiven auf die vielfältigen Beziehungen des Pen-and-Paper-Rollenspiels zu anderen digitalen wie analogen Medien und nimmt dies zum Anlass, sowohl verschiedene akademische Disziplinen als auch verschiedene Zweige der Game Studies in Dialog miteinander zu bringen.
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Pfeiler der Fantasie: Hilfsmittel in Tabletop-Rollenspielen

30. Dezember 2024 ·
Würfel, Miniaturen, Karten und Charakterbögen: Materialkomponenten sind integrale Bestandteile der analogen Rollenspielerfahrung und kaum aus dem medial vermitteltem Bild dieser Spielform wegzudenken. In den vergangenen Jahren wurden diese Komponenten von virtuellen Tabletop-Plattformen für Onlinespiel nachgebaut und dabei oft in ihrer Funktionalität erweitert. Ebenso sind sie in zahlreichen Computerrollenspielen prominent sichtbar oder bilden sogar den Kern ihrer visuellen Identität. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Entwicklung und der Wirkungsweise einiger der verbreiteten materiellen Hilfsmittel. Sein Ziel ist es, zu untersuchen, wie diese Objekte die Spielenden dabei unterstützen oder sogar anleiten, Geschichten zu konstruieren und imaginäre Szenen miteinander zu teilen.
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Marx mit Controller

Einleitung: "The revolution will (not) be gamified - Marx und das Computerspiel“

21. Januar 2021 ·
    Zwischen der historischen Person Karl Marx und der virtuellen Welt der digitalen Spiele gibt es auf den ersten Blick keine offensichtlichen Verbindungen. Nicht nur ein Jahrhundert, ganze Welten scheinen den Klassenkampf und historischen Materialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts von den hedonistischen virtuellen Vergnügungswelten des beginnenden 21. Jahrhunderts zu trennen. Marx...
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All work, all play? – Ein Streifzug durch die Geschichte von Arbeit und Spiel

21. Januar 2021 ·
2019 ersetzte Austin Walkers seinen bisherigen Sign-Off „Peace!“ im Waypoint-Podcast1 durch „Fuck Capitalism, Go Home!“2 Die Botschaft wirkt ungewöhnlich für einen Computerspielpodcast, signalisiert sie doch eigentlich, dass wir uns mit dem Medium Computerspiel definitiv nicht in einem eskapistischen ‚Außerhalb‘ der ökonomisch dominierten Diskurse oder einer Wirtschaftsordnung befinden – Stichwort „It’s...
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© 2025 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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