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Sonderausgabe "Marx und das Computerspiel"

Marx mit Controller

Einleitung: "The revolution will (not) be gamified - Marx und das Computerspiel“

21. Januar 2021 ·
    Zwischen der historischen Person Karl Marx und der virtuellen Welt der digitalen Spiele gibt es auf den ersten Blick keine offensichtlichen Verbindungen. Nicht nur ein Jahrhundert, ganze Welten scheinen den Klassenkampf und historischen Materialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts von den hedonistischen virtuellen Vergnügungswelten des beginnenden 21. Jahrhunderts zu trennen. Marx...
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All work, all play? – Ein Streifzug durch die Geschichte von Arbeit und Spiel

21. Januar 2021 ·
2019 ersetzte Austin Walkers seinen bisherigen Sign-Off „Peace!“ im Waypoint-Podcast1 durch „Fuck Capitalism, Go Home!“2 Die Botschaft wirkt ungewöhnlich für einen Computerspielpodcast, signalisiert sie doch eigentlich, dass wir uns mit dem Medium Computerspiel definitiv nicht in einem eskapistischen ‚Außerhalb‘ der ökonomisch dominierten Diskurse oder einer Wirtschaftsordnung befinden – Stichwort „It’s...
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Die Zukunft selbst bestimmen. Politische Simulationen und Gegenkultur

21. Januar 2021 ·
Zu Beginn der 70er-Jahre sollten Simulationsspiele den Demokratisierungsprozess fördern und gleichzeitig aufzeigen, welches emanzipatorische Potenzial Computern enthalten. Dabei ging es nicht nur um den jeweiligen Inhalt, sondern ebenso um die den Simulationen zugeschriebene Kommunikationsform. Der folgende Artikel wirft einen Blick auf das Verhältnis von amerikanischer Gegenkultur, Games, Computern und Eigentumsverhältnissen.
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Down with the Commies: Anti-Communist Propaganda in American Cold War Video Games

21. Januar 2021 ·
Computerspiele können genutzt werden, um Stereotypen, bestimmte Ideologien und Propaganda zu kommunizieren. Spiele, die den Kalten Krieg von Seiten der Amerikaner thematisieren, beziehen sich auf anti-kommunistische Ideen, um aussagekräftige Freund-und-Feind-Konzepte zu generieren, wodurch sie uns einen einseitigen Blick auf die Geschichte eröffnen. Dieser Aufsatz untersucht die These, dass die Darstellung einer anti-kommunisten Ideologie entweder in Bezugnahme auf die von Louis Althusser definierten ideologischen Staatsapparate, wie beispielsweise Medien, die Familie oder bestimmte Werte, erfolgt oder wenn diese Spiele selbst zu ideologischen Staatsapparaten werden indem sie politische Inhalte oder Ideen in einem vermeintlich apolitischen Medium präsentieren.
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Screenshot aus den Sims 4

Wie Spieler*innen die als Lebens- und Alltagssimulation getarnte Kapitalismussimulation Sims 4 revolutionieren

21. Januar 2021 ·
Dieser Beitrag widmet sich der Analyse von Die Sims 4 unter gesellschaftstheoretischer Perspektive und bezieht dabei Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Researching Digital Games: Lernpotenzialanalysen und (in)formelles Lernen“ ein. Im Rahmen des RDG-Forschungsprojektes wurden Experimente zu Die Sims 4, maßgeblich bezogen auf identitätsstiftende Fragestellungen, mit dreißig Proband*innen durchgeführt, die dabei auch zur Reflexion des Spiels und ihres Spielverhaltens befragt wurden. Ziel des Beitrags ist es aufzuzeigen, wie Spieler*innen in Die Sims 4 aus kapitalistischen Spiel- und Denkstrukturen ausgebrochen sind, obwohl diese eigentlich omnipräsent sind. Gleichzeitig wird politisch und bildungstheoretisch auf den Marxismus rekurriert und aufgezeigt, welche Lern- und Bildungspotenziale in Die Sims 4 entdeckt wurden und wie diese gegebenenfalls pädagogisch und bildungstheoretisch aufgearbeitet werden können. Den Spieler*innen ist beispielsweise durchaus bewusst, dass Die Sims 4 Alltagsleben nach dem Vorbild vor allem westlicher kapitalistischer Gesellschaften simuliert. Dennoch gibt es, auch unter den Proband*innen, einige Spieler*innen, die durch Cheats und andere Spielweisen aus der kapitalistischen Simulation ausbrechen und damit gewissermaßen das System Sims revolutionieren. Interessanterweise zeigt sich bei Die Sims 4 auch auf einer Metaebene durch den Verkauf zahlreicher Addons, dass das Franchise Sims stark und unverhohlen profitorientiert marktwirtschaftet. Addons sind selten und nur geringfügig kostenreduziert und bieten verhältnismäßig wenig Inhalt für ihr Geld. Aus diesem Grund schuf bereits in Vorgängerteilen eine große und lebhafte Community Wege, wie von Spieler*innen erstellte Inhalte (z.B. Gegenstände, Kleidungsstücke, Tapeten) in das Spiel integriert werden können. Bis heute müssen Spieler*innen neue Inhalte umständlich über externe Quellen herunterladen und dann zu den Spieldateien hinzufügen, obwohl in Zeiten von Steam-Workshops die kostenfreie Partizipation und Integration von spieler*innengenerierter Inhalte mittlerweile der Standard ist. So ist von der Ebene der Programmierung bis in die Inhaltsebene des Spiels das kapitalistische System deutlich repräsentiert und Spieler*innen müssen sich auf allen Ebenen kreative Wege suchen, um sich im Spiel selbst verwirklichen zu können.
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„Auf zum letzten Gefecht!“ Musikalische Repräsentation von Marxismus, Kommunismus und Revolution in Videospielen

21. Januar 2021 ·
Der Beitrag gibt durch Analyse sowie historische und ästhetische Einordnung ausgewählter Beispiele einen Einblick in die vielgestaltige musikalische Repräsentation konstruierter „kommunistischer“ bzw. „realsozialistischer“ Akteure und Instanzen, aber auch tatsächlicher marxistischer Konzepte in Videospielen. Von den kämpferischen Männerchören in Command & Conquer: Red Alert 3 bis hin zum Balalaika-Walzer in World in Conflict: Soviet Assault werden musikalische Versatzstücke unter die Lupe genommen, die tatsächliche oder vermeintliche marxistische, kommunistische oder revolutionäre Ideologie, Ideen, Staaten, Institutionen und Figuren hörbar machen sollen. Die Untersuchung soll zeigen, wie Musik Bezüge zu diesen Themenkomplexen herstellt, ob sie Wertungen verstärkt oder kontrastiert und schließlich, ob sie sogar Ideologien vermitteln kann.
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The House Always Wins – Die Kulturelle Logik der Postapokalypse

21. Januar 2021 ·
It is easier to imagine the end of the world than the end of capitalism. Unter diesem Motto soll hier ein Blick hinter die Kulissen von narrativen und Genre-Konventionen geworfen werden. Am Beispiel der Fallout-Reihe werden diese für gewöhnlich unhinterfragt akzeptierten Grundbausteine auf ideologischen Gehalt überprüft.
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Von fleißigen Bienen und aufmüpfigen Alpakas. Aspekte der Arbeit im und am Echtzeitstrategiespiel Age of Empires II

21. Januar 2021 ·
Wirtschaftliche Ordnungssysteme sind in Echtzeitstrategiespielen wie Age of Empires II oftmals wesentlicher Spielbestandteil. Diesen (kapitalistischen) Spiellogiken liegen sichtbare und unsichtbare Formen von Arbeit sowohl vonseiten der Spielfiguren als auch der Spieler*innen zugrunde, die sich mit marxistischen Konzepten begreifen lassen. Spielpraktiken wie der Einsatz von Cheatcodes oder auch das Modding stehen mit solchen Formen von Arbeit in einem spannungsreichen Verhältnis zwischen Affirmation und Denaturalisierung kapitalistischer Wirtschaftstechniken.
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Arbeit als Spiel – Spielen als Arbeit. Thesen zum neuen Verhältnis von Erwerbsarbeit und Videospiel

21. Januar 2021 ·
Erwerbsarbeit ist ein klassischer Bestandteil von Videospielen, meist implizit, mit phantastischem Charakter und einer deutlichen Differenzmarkierung zur angestrebten, realen oder realisierbaren Tätigkeit. Der Artikel analysiert zwei aktuelle Phänomene, in denen Erwerbsarbeit und Videospiel explizit verknüpft, Kapitallogiken gezielt verfolgt und Spielerlebnisse absichtlich zur Arbeit werden. Anhand von Thesen nähern wir uns der Vielschichtigkeit und auch Widersprüchlichkeit des Verhältnisses von Videospiel und Erwerbsarbeit an, greifen dabei auf soziologische und sozialpsychologische Perspektiven zurück.
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Dota 2 und die Konvergenz von spielerischer Arbeit und effizientem Spiel. E-Sport, paratextuelle Industrien und Plattformisierung

21. Januar 2021 ·
Dota 2 wird von verschiedenen paratextuellen Plattformen beeinflusst, welche den Informationsfluss regulieren, Praktiken des Zuschauens rahmen, zur Selbstoptimierung aufrufen und zuletzt neue Formen digitaler Arbeit ermöglichen. In diesem Artikel werden diese Plattformen und deren Einfluss auf Computerspielkulturen untersucht. Durch die Analyse wird gezeigt, inwieweit Spielpraktiken durch Quantifizierung, Leistungsideologie und Kommodifizierung transformiert werden und wie diese Transformation dazu beiträgt die Konvergenz von spielerischer Arbeit und effizientem Spiel zu stabilisieren.
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© 2025 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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