Top

Beiträge

Diverse Widerstandsgeschichte(n) – Queerness und Intersektionalität in 'Through the Darkest of Times'

28. November 2022 ·
'Through the Darkest of Times' (TtDoT) versetzt Spieler*innen in die Rolle einer*eines Berliner Aktivist*in und ihrer Kolleg*innen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Handlungsmöglichkeiten der Aktivist*innen sind beschränkt, wobei ihre Berufe, Religionen, Ideologien und Fähigkeiten von zentraler Bedeutung für die Spielmechanik sind. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit sich Zuschreibungen von Geschlecht, Queerness und Race auf den Verlauf des Spiels auswirken und ob es dabei dem Konzept der Intersektionalität gerecht wird. Vor dem Hintergrund der bis dato häufig heteronormativen Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Wissenschaft sowie in populären Medien wird aufgezeigt, dass TtDoT als explizit queer-historischer Beitrag verstanden werden kann.
Weiterlesen

Von der Jungfer und Verführerin zur Heldin und Häretikerin: Fantasy als Werkzeug weiblicher Ermächtigung in Rollenspielen mit mittelalterlichem Setting

28. November 2022 ·
Frauencharaktere abseits von Stereotypen sind selten in Spielen, die den problematischen Begriff der historischen Authentizität im Sinne einer singulär gültigen Fassung von Geschichte für sich beanspruchen (vgl. Umbach/Humphrey 2018, S. 1-2). Dieser Aufsatz soll herausarbeiten, in welchem Verhältnis in diesem Sinne authentische Digitale Spiele und Spiele mit starkem mittelalterlich-geschichtlichem Bezug zur Repräsentation von Genderrollen und zur Ermächtigung weiblicher Charaktere stehen. Authentizitätsmarker, die einen starken geschichtlichen Bezug vermitteln, werden dabei Fantasy als potentielles Ermächtigungsinstrument entgegengesetzt. In drei Fallbeispielen, Kingdom Come: Deliverance (2018), A Plague Tale: Innocence (2019) und The Witcher 3: Wild Hunt (2015), wird auf narrativer und ludischer Ebene untersucht, in welcher Weise Fantasy genutzt wird, um die genderbedingten Restriktionen historischer Settings aufzubrechen.
Weiterlesen

Jeanne d’Arc im Echtzeitstrategiespiel – die historische Figur zwischen “Kriegerprinzessin” und Nationalheiliger

Weibliche Figuren spielen in historisierenden Echtzeitstrategiespielen kaum eine Rolle, sieht man mal von der weiblichen Version des (Ressourcen-)Sammlers ab. Eine Ausnahme bildet jedoch Jeanne d’Arc. Sowohl im 1999 erschienenen zweiten Teil der Reihe Age of Empires sowie dem im Jahr 2021 veröffentlichten vierten Ableger wurde der französischen Nationalheldin, die bereits zu Lebzeiten als Heilige verehrt wurde, jeweils eine eigene Kampagne gewidmet. Dieser Beitrag möchte sich der Figur der sogenannten ‚Jungfrau von Orléans’ vor diesem Hintergrund aus einem (kirchen-)geschichtskulturellen Erkenntnisinteresse nähern und dabei der Frage nachgehen, welche rezeptiven Dimensionen den Charakter im Computerspiel bedingen.
Weiterlesen

Verspielte Perspektive in 'The Last of Us Part II' - Das Leben als Spiel

21. Juli 2022 ·
'The Last of Us Part II' blickt auf eine kontroverse Rezeptionsgeschichte zurück, wobei die Spieler:innen u. a. eine Spiel-Perspektive einnehmen müssen, die sie vielleicht gar nicht einnehmen möchten. Hieran anknüpfend, untersucht der vorliegende Beitrag Formen, Bedeutungen und ideologische Funktionen von Perspektivwechseln im Untersuchungsbeispiel. Es wird danach gefragt, wie aber auch wann ein Wechsel der Perspektive modelliert und wie damit die Motivation von Gewalt verhandelt wird. Mit Blick auf die nicht-lineare Erzählweise der Narration soll gezeigt werden, dass das Spiel eine selbstreflexive Funktion verfolgt, und zwar nicht, OBWOHL es gespielt, sondern vor allem, WEIL es gespielt wird. Die Diegese spielt zwar in einer fiktionalen, dystopischen und zukünftigen Welt, es sind jedoch reale Diskurse des Produktionszeitraumes, die dabei zum Tragen kommen.
Weiterlesen

»Und wenn ich diese Taste drück’...« Sounds und ihre Programmierung in BASIC-Spielen

23. März 2022 ·
Musik in BASIC-Spielen der 1970er- und -80er-Jahre für Homecomputer zeigen auf besondere Weise die Fähigkeiten der Programmierer, die Möglichkeiten der Plattformen und öffnen einen Zugang zu einem noch nahezu unerschlossenen Archiv. Der Beitrag zeigt solche Quellen beispielhaft, stellt die Sound-Möglichkeiten vier unterschiedlicher 8-Bit-Homecomputer sowie deren Programmierung in BASIC vor und diskutiert schließlich historische BASIC-Abtippspiele, um daraus eine objektangemessene Kategorie für Sound in BASIC-Spielen zu generieren.
Weiterlesen
Phantastik im Computerspiel

Einleitung: Phantastik im / und Computerspiel

15. Februar 2022 ·
Der Impuls zu dieser Sonderausgabe begann nicht mit der Frage nach der Existenz ‚phantastischer‘ Computerspiele, – denn die Computerspiel- und Phantastikforschung hat überzeugend herausgearbeitet, dass zahleiche Computerspiele mit dem Phantastikbegriff in seinen unterschiedlichen Definitionen1 kompatibel sind. So existieren einige Spiele (wie z.B. die Silent Hill-Serie), welche die minimalistische, aus der...
Weiterlesen

Der Avatar als phantastische Anordnung des Computerspiels

15. Februar 2022 ·
Vorab Videospielwelten stellen eine Verbindung zwischen sich und den Spielenden mittels spezifischer Entitäten her. In figurenzentrierten1 Spielen nimmt diese Rolle in der Regel die Avatarfigur ein, unabhängig davon, ob es sich bei den Spielen, die diese Weltentwürfe zugrunde legen, um narrativ geleitete Einzelspielererfahrungen oder agonische2 Mehrspielerwettkämpfe handelt. In unterschiedlichsten Rätsel-...
Weiterlesen

Gotta take them all. World-Building und ‚Wiedererzählen‘ als Konstituenten von Phantastik in Pokémon Omega Rubin/Alpha Saphir und Persona 5 Royal

15. Februar 2022 ·
Der Artikel fragt nach Funktion und Arten der Vermittlung von Phantastik in Pokémon Omega Rubin/Alpha Saphir und Persona 5 Royal. Die unterschiedlichen Möglichkeiten digitaler Spiele des World-Buildings ermöglichen unterschiedliche Schwerpunkte. Unter dem Begriff ‚Wiedererzählen‘ wird darauf eingegangen, ob und inwiefern beide Spiele durch den Zwang zur Auseinandersetzung mit ihren ‚Vorgängern‘ in Spannungssituationen mit ihrem phantastischen Regelsystem kommen.
Weiterlesen

Zum leiblichen Erleben fantastischer Situationen in Spielen

15. Februar 2022 ·
Das Fantastische in Spielen als besondere Form des außergewöhnlichen Ereignisses zeigt sich neben der ludischen und narrativen Seite auch in der leiblichen Wirkung in der Wahrnehmung der Spieler*innen. Die Verbalisierung solcher Regungen mithilfe des Begriffsinventars der Neuen Phänomenologie nach Hermann Schmitz kann verstehen helfen, was Spielsituationen im Allgemeinen und ›fantastische‹ Spielsituationen im Besonderen von Alltagssituationen unterscheidet. Der Beitrag zeigt an Beispielen die Rolle unterschiedlicher leiblicher Regungen für die Wahrnehmung fantastischer Spielsituationen und diskutiert das Problem des Verblassens des Fantastischen bei häufiger Wiederholung derselben Gestaltungselemente.
Weiterlesen
Titelbild: Die Erzählung erreicht den narrativen Zeitpunkt. Giant Sparrow: What remains of Edith Finch. 2017 (Selbsterstellter Screenshot)

„My imagination is as real as my body“: Realitätssystemische Unsicherheit in 'What remains of Edith Finch'

15. Februar 2022 ·
Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie eine realitätssystemische Unsicherheit, die Voraussetzung für das minimaldefinitorische Verständnis von Phantastik ist, medienspezifisch im Computerspiel umgesetzt wird. 'What remains of Edith Finch' (Giant Sparrow: Edith Finch. 2017) führt metareferentiell vor, was Wolfgang Iser als das „Realwerden von Imaginärem“ (Iser: Das Fiktive und Imaginäre. 2016, S. 23) bezeichnet, während sich mittels Environmental Storytelling Rückschlüsse auf „die Irrealisierung von Realem“ (ebd.) ziehen lassen. Untersucht wird, wie die medienspezifische Relation von linear-obligatorischen und fragmentarisch-fakultativen Erzähltechniken „die Unschlüssigkeit des Lesers“ (Todorov: Fantastische Literatur. 2018, S. 42) evoziert.
Weiterlesen
© 2024 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
crossmenu