Computerspiele (Computer(Spiele)) – Referenzen, Zitate und Rekur­sionen des Computers als Spiel

27. Juli 2017
Abstract: Stefan Höltgen widmet sich auf Basis medien­archäologischer Methoden dem autoreflexiven Phänomen des Spiels im Spiel. Untersucht werden (1) Computerspiele, in denen Computer und/oder Computerspiele abgebildet sind, (2) Computerspiele, in denen das Thema des Spiels die Computerbedienung ist, und (3) Computerspiele, in denen die Spielfigur selbst Computerspiele spielen kann.

 „Der Inhalt eines Mediums
ist ein anderes Medium.“

(Marshall McLuhan)

Jemanden beim Computer­spielen zuzuschauen, gehört zum sozialen Akt des Computerspiels ebenso dazu wie selbst zu spielen und dabei beobachtet zu werden. In der historischen Situation der Arcade-Hallen konnte zumeist sowieso nur ein (bei wenigen Spielen zwei bis vier) Spieler am Gerät spielen. Die anderen standen daneben, fieberten mit und warteten, bis sie an der Reihe waren. Und auch in heutigen Spiel­situationen ist dieses Setting nicht unüblich: Sei es die Beobachtung des spielenden Familie­nmitglieds, neben dem man auf dem Sofa sitzt und dessen Tun man beobachtet, als wäre man Zeuge bei der Produktion eines Films; oder beim Vor- oder Nach­vollzug geglückter Spiel-Sessions in „Let‘s Play“-Videos und anderen Formaten, die ein gespieltes Spiel tatsächlich als Videoclip wiedergeben.
Diese Beobachtungs­position wird vom sozio­logischen zum epistemo­lo­gi­schen Problem, wenn wir ein Spiel spielen, in welchem die Spielfigur selbst spielt. Dieses Setting ist durch den stets räumlichen, oft zeitlichen und immer operativen Abstand des Zuschauers vom Spiel im Spiel bestimmt. Diese Situation, in der das Spiel nicht mehr nur das eigene, sondern zusätzlich auch ein fremdes Spiel ist, und in der die Partizi­pation keine vermittelte, sondern nur eine indirekte ist, spannt verschiedene Verhältnisse zwischen Medium, Medieninhalt und Medievnnutzer auf, die viel­fältige ästhetische, philosophische, historische und kulturelle Momente markieren und für zahlreiche Medien­gattungen eine langjährige Forschungs­tradition aufweisen.
Die Theater­wissenschaft kennt das „Spiel im Spiel“, bei dem der Schauspieler zum Zuschauer erster Ordnung und der Theater­besucher zum Zuschauer zweiter Ordnung wird, wenn innerhalb eines fiktionalen Stücks eine zweite Fiktions­ebene eingezogen wird. Der dadurch entstehende Verfremdungs­effekt öffnet die „vierte Wand“ 1 , themati­siert die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit, zwischen Fiktional­ität und Faktizität und lässt den Zuschauer über das ästhetische Dispositiv „Theater“ nebst seiner Bestand­teile (Zuschau­er, Schauspieler, Bühnenraum, Fiktions­raum, …) reflektieren. Auch die Literatur­wissenschaft untersucht die synchronen und diachronen Verhältnisse verschiedener Texte zueinander, schlägt Formate der Einbet­tung und Referenzierung (Zitat, indirekte Rede, Literatur­angaben) vor und analysiert die text­ontologischen Beziehungen vom Werk und seinem Beiwerk (Para­textualität) samt ihren Effekten auf die Wirklichkeits­suggestion beim Leser 2 Die Film­wissenschaft transponiert diese Methoden auf das bewegte Bild, auf die Formen der Allusionen und Zitate in Filmen, die Ästhetiken des „Film-im-Film“ 3 , wenn Filmfiguren ins Kino gehen und welche Authentisierungs­effekte diverse Ästhetiken der audio­visuellen Verschachtelung auf den Zuschauer haben. (Berg: Techniken der Authenti­fizierung Jahrhunderte vor der Erfindung des «Dokumentarischen». 2001, S. 61.)
Abstrakter werden solche onto­logischen Beziehungen durch die Spiel­theorie beschrieben, die eine formale Grenze zwischen Spiel und Nicht-Spiel setzt; wird diese durchlässig (etwa, weil ein Spieler nicht mitspielt, absichtlich falsch spielt oder gar nicht weiß, dass er mitspielt), hat dies Einfluss auf den Spieltypus und das Regel­system. Aus einem koopera­tiven Spiel wird ein Zwei-Personen-Null­summenspiel oder aus diesem eine bloße Entscheidung unter Unsicherheit zweier Handelnder. Raum­theorien markieren die spatio­logischen Grenzen und Differenzen zwischen dem Innen und Außen des (realen) Spielraums oder des (imaginären) „magischen Kreises“ 4 , um distinguier­bare Beschrei­bungen vom Spiel und vom „Spiel im Spiel“ anzubieten. Dasselbe Ziel verfolgen Zeit­theorien, wie die Rekursions­theorie, wenn sie versuchen, mikro­zeitliche Momente des Spiels im Spiel zu formalisieren. Überall dort also, wo system­theoretisch gesprochen, die Grenze von Beobachter und System transzendiert wird und ein Beobachter zweiter Ordnung (formalisiert im Re-Entry) auftritt, bekommen wir es mit der Situation zu tun, das System (das Spiel) und seinen Beobachter in ihrer Wechsel­wirkung zueinander beschreiben zu müssen, um uns über die Ästhetik des verschachtelten Spiels klar werden zu können.
Im Folgenden will ich versuchen, diese Beschreibung auf Basis medien­archäologischer 5 Methoden anhand bestimmter Computerspiele durch­zu­führen. Hierzu soll zunächst eine Kategori­sierung dieser Spiele vorge­nom­men werden, die den ontologischen Grad der Einbettung anhand der Qualität medien­technischer Motive ansetzt, um daraus eine Klassifizierung zu bilden:

  1. Computerspiele, in denen Computer und/oder Computerspiele abgebildet sind,
  2. Computerspiele, in denen das Thema des Spiels die Computerbedienung ist, und
  3. Computerspiele, in denen die Spielfigur selbst Computerspiele spielen kann.

Im Ergebnis soll sich zeigen, dass alle drei Typen Reflexionen über die Komplexität von Computern anbieten, deren adäquate Deutung jedoch ein unter­schiedlich tiefes Eindringen in die Technologie und Theorie von Computern erfordert. Für alle drei Typen existieren sowohl historische als auch kon­temporäre Beispiele. Weil die Komplexität des Guest-Computers oder -Computer­spiels stets geringer als die des Host-Spiels 6 und des Systems, auf dem es läuft, ist, suggeriert das Verhältnis vom Spiel zum Spiel-im-Spiel immer auch einen zeit­historischen Unterschied. Diese interessiert mich jedoch weniger oberflächlich (im Hinblick auf die Ästhetiken, Spiel­mechaniken etc.) als „unterflächlich“ 7  (in Hinblick auf die technische Reali­sierung des eingebetteten Spiels), weswegen ich mich vor allem auf histo­rische Beispiele (und hybride: aktuelle Spiele auf historischen Systemen) konzentriere. 8 Auf diese Weise lässt sich an ihnen eine medien­archäo­logische Form der Geschichts­kritik transparent machen.
Der Begriff des Computerspiels wird dabei zunächst eng gefasst und am Ende der Betrachtung dahingehend erweitert, dass das „Spielen mit dem Computer“ (das als Spiel-im-Spiel-Motiv ja sowieso schon auftaucht) aus epistemo­logischen Gründen ebenfalls als Computer­spiel verstanden werden muss. Hierbei werden dann zwei weitere Typen vorgestellt:

  1. Spiele, bei denen die Spiel­programmierung das Spiel ist, sowie
  2. Spiele, mit denen der Spieler regelwidrig spielt, um so ein Spiel auf der zweiten Ebene zu verwirklichen.

1. Computer im Spiel

Der Computer ist dort ganz Computer, wo er spielt. Die Welt des Computers ist immer schon eine Spielwelt 9 , denn immer, wenn er etwas tut, dann tut er es (im ludischen Sinne) stets nur zum Schein: Er spielt Schreib­maschine (Text­verarbeitung), er spielt Musik­instrument (Synthesizer), er spielt Ein­kaufs­­laden (Amazon-Webseite) und so weiter. Erst, wenn er die Ergebnisse dieser Tätigkeiten über seine Schnitt­stellen an die Außenwelt abgibt, wird aus dem Spiel Ernst und aus der Simulation etwas Reales: ein aus­gedruckter Brief, eine hörbare Komposition, ein Einkauf. Vor diesem Hintergrund wären schon die aller­ersten Computerspiele als Simulationen von Spielen in der außer­medialen Wirklichkeit zu verstehen: Schach, Tennis und Krieg. Spiele sind und bleiben sie aber vor allem deshalb, weil ihnen keine Emanation im Realen folgt. Wenn Computer immer nur spielen, dann stellen Computer­spiele also vielleicht die aufrichtigste Software-Gattung von allen dar, weil sie uns vorspielen, was Computer eigentlich tun: simulieren. Unter dieser Perspektive sollen nun Computerspiele, die Computer und Computerspiele zum Gegenstand haben, kategorisiert werden.

1.1 Computer­theater

Abb. 1: Ataris Computer Space als Automat (a), TTL-Platine (b) und Schaltplan (c)
Der Computer als Motiv hat gleich zu Beginn des Mikroprozessor-Zeitalters seinen Auftritt im Computerspiel:  Ataris erstem Arcade-Automat Computer Space (1971), ein Nachbau des Mini­computerspiel Spacewar! (1962), führt den „Computer“ allerdings bloß im Titel, doch das mit einem Hinter­sinn: Denn anders als Spacewar!, das auf einem wirklichen Computer (einer DEC PDP-1) als Software implementiert war, ist Computer Space ein reines Logik­spiel, realisiert in der Hardware seiner 74er-TTL-Bausteine 10 (vgl. Abb. 1b, c). Weder gibt es eine CPU (die man im Sinne des Begriffs Computer als Turing­­maschine hätte nutzen können) noch überhaupt Software. Was auf dem Bildschirm zu sehen ist, sind die Ergebnisse fester logischer Verschalt­ungen. Und trotzdem schien es den Entwicklern wichtig zu sein, dass die Spieler (angeregt durch den Titel) beim Spielen an Computer denken; Computer können so zur utopisch-eskapisti­schen Projektions­fläche des eigentlich banalen Tuns (Spielen) werden; sie bilden gleichsam das „Hinter­grundbild“ der Handlung. Ein Bild, das damals noch lediglich ein Wort bleiben konnte, denn kaum jemand hat zur Zeit des Erscheinens von Computer Space schon einmal einen wirklichen Computer gesehen.

Abb. 2: Computer in: Snatcher (1988, Konami) (a), Brataccas (1986, Psygnosis) (b), Zombi (1986, Ubisoft) (c), Fish! (1988, Rainbird) (d), S.D.I. (1986/7, Cinemaware) (e), Spider-Man: Return of the Sinister Six (1993, Bits Studios) (f)
Ähnlich hierzu dienen Computer auch später noch zur Dekoration von Spiel­­szenerien insbesondere in Science-Fiction- und Cyberpunk-Adven­tures dazu, das Ambiente zu mitzugestalten: In Snatcher (1988, Konami), Brataccas (1986, Psygnosis), dem post­apokalyptischen Zombi (1986, Ubisoft) oder dem surrealen Text­adventure Fish! (1988, Rainbird) tauchen sie im Bildhinter­grund auf (Abb. 2a-d). Und insbesondere in solchen Sphären, wo Computer auch im öffentlichen Diskurs erscheinen (in der Science Fiction, der Wissenschaft oder beim Militär), werden sie auch Gestaltungs­elemente in Computerspielen: In S.D.I. (1986/7, Cinemaware) oder Spider-Man: Return of the Sinister Six (1993, Bits Studios) beglaubigen Computer­darstellungen den spielerischen Kontext (wissen­schaftlich-militär­ischer Komplex) und das Spiel­setting (Labor). (Abb. 2e,f)
Zum ikono­grafischen Gestaltungs­element können Computer aber erst dann werden, wenn sie von den Spielern auch (wieder)erkannt werden. Dazu ist es zwar nicht notwendig, aber hilfreich, dass die Geräte klein (also am besten Terminals oder Tastatur­computer) sind und jenen Apparaten ähneln, die ab Anfang/Mitte der 1980er-Jahre das vorherr­schende Image des Computers darstellen. Operativ sind solche Computer in Spielen freilich nicht, wenn­gleich ihre Bernstein-, Grün- und Schwarzweiß-Monitoren stets irgend­etwas anzuzeigen scheinen – weder werden sie von den Spielfiguren benutzt, noch ändert sich etwas an ihrem Erscheinungs­bild im Verlauf der Spielzeit. Vor allem aber nehmen sie keinen unmittelbaren Einfluss auf den Spiel­ver­lauf. Sie sind nicht mehr und nicht weniger als die Requisiten in einem Film. 11

1.2 Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt

Die Hardcore-Science­fiction der 1950er- bis -70er-Jahre zeichnet Computer als übermächtige „Denk­monster“, die alles bestimmen, Macht an sich reißen und nicht selten die Menschheit zu versklaven trachten. Diese „Mächtigkeit“ findet zumeist auch Ausdruck in ihren physischen Maßen und ihren Namen. Computer wie Colossus (Colossus – The Forbin Project, USA 1970) oder „HAL 9000“ (2001, USA 1968) sind so groß, dass sich die Protago­nisten in ihnen aufhalten können; eine historische Reminiszenz an die Main­frames der 1940er- und 1950er-Jahre, die tatsächlich ganze Gebäude einnehmen konnten. Die körperliche Absorption des Menschen in die Maschine ist in der Science Fiction dabei nicht selten ein schreck­liches Sinnbild für das (Miss)­Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, das mit der Miniatur­isierung und Mikro­isierung des Computer aber keineswegs geklärt war. Steven Lisbergers Film Tron (USA 1982) digitali­sierte und schrumpfte seinen Protago­nisten einfach auf mikro­skopische Größe, damit sich der Mikro­computer in einverleiben und ihn als Datensatz verarbeiten konnte. Ein solcher Aufenthalt im Computer erscheint dann nicht selten als technik­soziale Dystopie – als Verbannung in einem Raum, der in Wirklichkeit nur als Angst­metapher („Jobkiller“, „Sucht­maschine“, etc.) existiert.

Abb. 3: Der Film Tron (a) und die Adaptionen als Computerspiel Adventures of Tron (1982, Mattel) (b), Tron (1982, Midway) (c)
Computerspiele visibili­sieren auch dieses Motiv. Zahlreiche Titel der 1980er-Jahre haben als Handlungs­ort das Innere des Computers, das sie mehr oder weniger aktiv/operativ in die Spiel­handlung mit einbeziehen. Der Film Tron hat zahlreiche Spiele 12 dieser Art „provoziert“, die für verschiedene Platt­for­men erschienen sind. Um nur zwei Beispiele zu nennen: In Adventures of Tron (1982, Mattel) spielt man die Spielhandlung als Platt­former nach; in der Arcade-Version Tron (1982, Midway) ist man in einem Level Fahrer des stili­sierten Light-Cycles-Rennens, das man auf Leben und Tod auf dem „Raster“ (einer Kampfarena im Computer) spielt.

Abb. 4: Spielen im Computer: Bug Hunt (1987, Atari) (a), Computer Killer (1988, CP-Verlag) (b), ElectroCop (1989, Epyx) (c) und Little Computer People (1985, Activision) (d)
(Etwas) weniger metaphorisch ist der Computer als Handlungs­raum in Spielen wie Bug Hunt (1987, Atari), Computer Killer (1988, CP-Verlag) oder ElectroCop (1989, Epyx) visualisiert. In ihnen besteht der Spiel­hintergrund aus stilisierten Platinen und elektronischen Bauteilen. Sind diese für ElectroCop und Computer Killer noch bloß futuristischer Hintergrund, werden sie in Bug Hunt zum Thema: Sie stellen die Platinen eines Computer­spiels dar, die es für den Spieler zu „debuggen“ gilt, indem er darauf auftauchende Insekten und Schädlinge aller Art mit Hilfe einer Licht­pistole abschießt. Weniger destruktiv geht das Spiel Little Computer People (1985, Activision) mit dem Motiv um: Es stellt die Anthropo­morphisierung eines Computerfehlers dar, der in einem „House on a Disc“ lebt und vom Spieler gepflegt werden muss. Hierzu kann man ihn über eine Text­schnittstelle allerlei Tätigkeiten nachgehen lassen, sollte ihn aber stets bei Laune halten. 13

1.3 Mit der Computergeschichte spielen

Little Computer People gehört damit eigentlich schon in die nächste Kategorie: Spiele, bei denen der Spieler mit virtuellen Computern spielt. Zum einen kann man das Männchen durch die Eingabe „PLAY WITH THE COMPUTER“ dazu veranlassen, seinen Home­computer, der im Arbeits­zimmer in der zweiten Etage des „House on a Disc“ steht, einzu­schalten und zu benutzen (wenngleich man auch nicht wissen kann, was dort gespielt wird). Zum anderen simuliert das Spiel die Funktionen eines Computers für den Spieler: Das Haus ist den Entwicklern zufolge eine metaphorische Visuali­sierung von Computer­prozessen und -funktionen, auf die man hier zugreifen kann, ohne sich wirklich mit Computer­hardware oder -programmierung auseinander­setzen zu müssen.

Abb. 5: Hacker­spiele Hacker (1985, Activision) (a), Hacker II – The Doomsday Papers (1986, Activision) (b), Computer War (1984, Thorn Emi) (c), Impossible Mission (1984, Epyx) (d), Neuromancer (1988, Electronic Arts) (e) und Das DFÜ-Adventure (1989, Markt & Technik Verlag) (f)
Die Motivation hinter solchen Spielen steht quasi den oben erwähnten „immersiven“ Computer­spielen, die sich die Spielfigur einverleiben, entgegen. Ging es dort um das Durchleben eines techno­futuristischen Albtraums, ist hier die Emanzipation des Users über seine Maschine das Thema. Spiele wie Little Computer People geben vor, die Black Box zu öffnen und dem Spieler Wissen und damit Macht über die Technologie zurück zu erstatten. Das zeigt sich besonders in Spielen wie Hacker (1985, Activision), Hacker II – The Doomsday Papers (1986, Activision), Computer War (1984, Thorn Emi), Impossible Mission (1984, Epyx) oder Neuromancer (1988, Electronic Arts), in denen es ein Teil des Spiels ist, Computer zu „hacken“ – also in geschützte Bereiche ihrer Software einzudringen. Eine etwas domestizierte Variante dieser Spiele findet sich im C64-Textadventure Das DFÜ-Adventure (1989, Markt & Technik Verlag), in dem der Spieler mit Hilfe eines literarisch beschriebenen Computer-Modem-Verbundes und eines eben­solchen Telefonnetzes einen Kriminal­fall lösen muss.
Die Faszination dieses Motivs lässt sich vor allem vor dem zeit­historischen Hintergrund nach­vollziehen: Computer wurden von Privat­nutzern ab Mitte der 1980er-Jahre zusehends auch als Kommunikations­instrumente genutzt, mit denen diese per Modem und Datenfer­nübertragung in den Telefon­netzen unterwegs waren. „Schwarze Schafe“, die diese Technologien für kriminelle Zwecke missbrauchen oder fahrlässig Schäden in fremden Systemen verursachen, aber auch Filme, wie War Games (USA 1985), in denen sorgloses Hacking beinahe einen Atomkrieg provoziert, sorgten für die Mystifi­zierung des Hacker-Bildes in der Öffentlichkeit. Diese Hacker-Spiele heute zu spielen, bedeutet nicht nur, die historischen Abenteuer und ihre technischen Dispositive nostalgisch zu erinnern, sondern ihren zeit­historischen Kontext als Spiel­ambiente zu „reinstallieren“, der in den Themen, Motiven und vor allem dem Gameplay der Spiele konserviert ist. Aber nicht erst das spielerische Aufrufen historischer Kontexte, sondern bereits das Spielen historischer Spiele „aktualisiert“ Geschichte, wie sich zeigen wird.

1.4 Sind wir noch im Spiel?

In der letzten Kategorie wurden einige der Spiele im Spiel mit den Spielen, in denen sie implementiert sind, durch Auflösung des narrativen Rahmens zur Deckung gebracht: Das visuell sichtbare technische Dispositiv Computer „verschwindet“, indem es sich als der jeweilige Computer ausgibt, auf dem das „Computer-Spiel“ gespielt wird. Aus diesem Grund ließen sich Spiele wie Hacker oder Das DFÜ-Adventure durchaus auch als „Emulatoren“ bezeich­nen, wenngleich die emulierten Computer­systeme dabei rein fiktional und die Möglichkeiten der Inter­aktivität beschränkt bleiben. Bevor wir diesen Typus einer weiteren Eskalation unterziehen, scheint es sinnvoll, (räumlich) noch einmal einen Schritt zurück zu gehen und den Computer als abgebildeten Apparat noch einmal in den Fokus zu nehmen.

Abb. 6: Zork (1980, Infocom) im Spiel Call of Duty – Black Ops (2010, Activision)
Die bekannteste und spekta­kulärste 14 Form des Computer­spiels im Computer­spiel ist sicherlich die Implemen­tierung spielbarer Systeme innerhalb von Computer­spielen. Haben die Computer in Little Computer People und Impossible Mission bereits Funktionen innerhalb des Spielplots erfüllt, sind dabei aber bloße Behauptungen von Operativ­ität geblieben, so soll nun eine Auswahl an Titeln vorgestellt werden, bei denen innerhalb ihrer Spiel­plots tatsächlich andere, operative Systeme (zumeist Computer­spiele) für den Spieler nutzbar sind. Zuletzt hat in dieser Hinsicht die Implemen­tierung des Text­adventures Zork (1980, Infocom) im Spiel Call of Duty – Black Ops (2010, Activision) Aufmerksamkeit erregt: Die Spielfigur kann an einem Computer über die Terminal-Schnittstelle den Befehl „ZORK“ eingeben und dann das komplette Text­adventure spielen. Um den Spieler daran zu erinnern, dass er ein Spiel im Spiel spielt, rahmt der der Monitor des fiktiven Computers die Ausgabe des Text­adventures. Zudem ist eine virtuelle Tastatur eingeblendet und hin und wieder fliegen Staub­flocken durch das Blickfeld.

Abb. 7: Maniac Mansion (1987, Lucasfilm Games) (a) in Day of the Tentacle (1993, LucasArts) (b)
Ein weiteres bekanntes Beispiel ist das Spiel Day of the Tentacle (1993, LucasArts), in welchem sich in einem Raum ein Computer befindet, der, wenn die Spielfigur ihn benutzt, anbietet, das Spiel Maniac Mansion (1987, Lucasfilm Games) zu laden. Wählt man diese Option, kann man den Vorgänger von „Day of the Tentacle“ spielen. Ähnliche Spiel-im-Spiel-Kombinationen sind Legion – nur um zwei weitere Beispiele zu nennen: Das Spiel Legend of the Mystical Ninja (1991, Konami) bietet in einem Raum namens „Game Center“ die Möglichkeit, das Shooter-Spiel Gradius (1985, Konami) zu spielen und innerhalb des 3D-Shooters Gloom (1995, Black Magic Software) lässt sich das 2D-Ballerspiel Underkill (fiktiv) aufrufen und spielen.

Abb. 8: Spiele im Spiel: Legend of the Mystical Ninja (1991, Konami) (a) mit Gradius (1985, Konami) und Gloom (1995, Black Magic Software) mit Underkill (fiktiv) (b)
Während Day of the Tentacle und Legend of the Mystical Ninja beim Aufruf der in ihnen enthaltenen Spiele optisch weitgehend „ausgeblendet“ werden, bleiben sowohl das grafische Framing als auch die Steuerung von Gloom aktiv, während der Spieler (vermittelt durch die Spielfigur) Underkill spielt. Auch die Darstellungen von Technik und Störungen in Call of Duty – Black Ops erinnern den Spieler permanent daran, dass er ein Spiel im Spiel spielt. Wie bei Mise-en-Abyme-Ästhetiken anderer Medien bewirkt das Zeigen des Rahmens auch hier durch die Verminderung der Authenti­zität des Spiels im Spiel einen höheren Grad an Authentizität des Rahmen­spiels: Durch Mit­inszenierung der Technik im Sinne einer dissimulatio artis erscheint das Host Game weniger fiktional, wenn darin ein Guest Game (zumal ein auch außerhalb des Host Games existentes) und dessen technisches Framing dargestellt werden. Während man innerhalb kunst­theoretischer Betrach­tungen solche Effekte als Authentisierungs­ästhetiken 15 interpretieren könnte, möchte ich vorschlagen, die (Mit)Inszenierung von Technik im Sinne der Medienarchäologie als Ent­bergung ihrer Vorhanden­heit 16 zu werten. Überall dort, wo das Werkzeug sichtbar wird, fordert es zur Auseinander­setzung mit sich auf. Insofern möchte ich das folgende Spiel-im-Spiel in dieser Kategorie einer genaueren Betrachtung unterziehen.

1.5 »Ah, my beloved VCS!«

Im Jahr 2015 ist ein weiteres Spinoff der Maniac Mansion/Day of the Tentacle-Spielreihe für den C64 erschienen: Caren and the Tangled Tentacle (2015, Prior Art). Das Adventure zeigt die Spiel­szenerie aus der Perspektive eines Theater-Zuschauers (nebst blick­verstellender Objekte im Bil­dvor­der­grund). Am unteren Bildrand befinden sich Anzeigen für das Inventar und die Aktions­aufrufe. Man steuert die Spiel­figur Caren durch verschiedene Räume und Szenerien, um Gegenstände einzusammeln, Informationen zu finden und Rätsel zu lösen. Im Wohnzimmer von Carens Haus steht ein Fernsehgerät und darunter eine Spielkonsole – ein Atari VCS, wie man durch Anklicken des Gerätes erfährt. Um die Konsole in Betrieb zu nehmen, benötigt man einen virtuellen Joystick und ein eben­solches Spielmodul, die man beide zunächst suchen muss. Sind sie schließlich im Inventar, lässt sich „a quick 5 point game“ spielen – und zwar Pong. Dabei stellt sich die Spiel­figur Caren in Rück­ansicht zum Spieler neben dem Fernseher und der Spieler steuert nun den rechten Pong-Schläger des Spiels. Sobald die 5 Punkte erzielt sind, schaltet Caren die Konsole wieder ab und eine Credit-Angabe „This version was [made] by Andreas Varga“ zeigt sich am oberen Bildschirm­rand.

Abb. 9: Pong in Caren and the Tangled Tentacle
Wie die zahlreichen Bildmotiv-Anspielungen in Day of the Tentacle, die auf den Vorgänger Maniac Mansion (und andere Lucas-Produkte verweisen 17) ), finden sich auch in Caren and the Tangled Tentacle Hinweise auf die Vor­gänger­­teile. In der Literatur stellen solche Allusionen, Referenzen und Zitate immer auch diskursive „Zeit­maschinen“ dar, die Vergangenes vergegen­wärti­gen, indem sie es aus dem Archiv der Literatur­geschichte an die Ober­fläche der aktuellen Rezeption holen, es sozusagen „herbei­zitieren“ und seine jeweiligen Narrative als Kürzel in die aktuelle Erzählung montieren. 18
Im Fall von zitierten Computer­spielen verhält es sich ähnlich – und in bestimmter Hinsicht doch ganz anders. Hier werden die computer­spiel­his­to­ri­schen Zitate als Reminiszenzen „eingespielt“, die den erzählerischen Kosmos komplexer gestalten – das funktioniert selbst bei einem fiktiven „Spiel im Spiel“ wie Underkill, weil es mit seiner pixeligen Ästhetik die vorherige Generation der Computerspiele reins­zeniert und weil es zum anderen ja tatsächlich ein spielbares Spiel ist. Underkill ist ein Computer­spiel aus der „alternativen Computer­spielhistorie“ der Gloom-Welt, die zwar außerhalb von Gloom nie existiert hat, aber durchaus existiert haben könnte: Underkill alludiert bekannte historische Sidescrolling-Shooter (Defender [1981, Williams Electronics], Scramble [1981, Konami], Parsec [1982, Texas Instruments] usw.) und besitzt damit einen anderen Status als zum Beispiel die fiktiven, nicht-existierenden Referenzobjekte, die der Erzähler am Beginn des Romans Der Name der Rose aufzählt, um seine nachfolgende Erzählung damit zu authentisieren. 19 Während diese Quellen für den Leser nicht nachvoll­ziehbar sind, 20 , ist Underkill für den Spieler von Gloom tatsächlich spielbar.

Abb. 10: Das fiktive Underkill (a) zitiert die Computerspielgeschichte: Defender (1981, Williams Electronics ) (b), Scramble (1981, Konami) (c), Parsec (1982, Texas Instruments) (d)
Ähnlich verhält es sich mit Pong in Caren and the Tangled Tentacle. Pong (1972, Atari) war, nachdem Atari für „Computer Space“ kaum jemanden begeistern konnte, der erste Erfolgstitel der Firma. Um das Spiel, seine Entstehung und seinen Erfolg ranken sich zahlreiche Mythen. Pong war, wie Computer Space, kein Computerspiel, sondern ebenfalls ein aus TTL-Bausteinen aufgebautes „fest­verdrahtetes“ elektron­isches Spiel. Weil dieser TTL-Aufbau wesentlich einfacher als der von Computer Space war, konnten in Pong nur menschliche Spieler gegeneinander antreten. Für eine gegnerische Spiel-KI fehlte der Computer. Nachdem Atari die Pong-Logik 1975 auf einen IC 21 reduziert hatte, fand das Spiel aus den Arcade-Hallen Eingang in die privaten Wohn- und Kinderzimmer. 22 Für das VCS von Atari, das zwei Jahre später erschien, hat es Pong als solitäres Cartridge allerdings nie gegeben, weil es für das VCS (Video Computer System) allzu simpel gewesen wäre, um es als dediziertes Spiel verkaufen zu können. Pong war jedoch innerhalb der Spiel­sammlung Video Olympics (1977, Atari) zeitgleich mit der Konsole selbst auf den Markt gekommen.
Das Pong in Video Olympics war Ende 1975 von Joe Decuir zunächst als Testsoftware für die Atari VCS programmiert worden. Eine Vorlage hatte er dafür nicht; Ataris Pong war bis dahin nie als Software realisiert worden. Daher musste Decuir das Hardware-Spiel in Software emulieren – also seine Ein- und Ausgaben so nahe an denen des Originals ausrichten, wie es das Host­system zuließ. Die technischen Spezifi­kationen der Atari VCS erlaubten eine adäquate Emulation des Spiels und ermöglichten überdies noch Erweiterungen: den Einsatz von Farbe, differenz­ierteren Sounds und einem Computer-Gegner. Ein ästhetischer Vergleich der Caren-Version von Pong mit dem Original und der Version aus Video Olympics zeigt, dass im Caren-Pong Aspekte beider Versionen zu finden sind: Vom Original wurden die fest definierten Sounds, von der Video-Olympics-Version die braune Hinter­grun­d­farbe übernommen. Wie im Original sind die Schläger, die Punkte­anzeige und Spielfeld­linien einfarbig, aber anders als dort sind diese nicht weiß, sondern gelblich gefärbt, wohl um das „Alter“ des zitierten Spiels mittels Sepia-Effekt zu unterstreichen. Auch die Punkte­anzeige selbst erinnert in ihrer grafischen Gestaltung eher an das Original als an die VCS-Version.

Abb. 11: Die Oberflächen von Pong: Home Pong (a), Video Olympics (b), Caren and the Tangled Tentacle (c)
Diese oberflächlichen Vergleiche der drei Pong-Versionen ließen sich noch durch die Betrachtung des Gameplay, der Steuerung, dem Vorhanden­sein oder Fehlen einer Gegner-KI und anderer Aspekte flankieren. Ergiebiger wird der Vergleich aber auf der Unterfläche, der Ebene der Schaltungen und Codes – und der Gegenüber­stellung der Funktionen der „Pong“-Platine und der MOS-6507-Version (Atari VCS) mit der MOS-6510-Version (C64). 23 Hier zeigt sich eine Rezeption historischer Quellen ganz anderer Art, aus der sich sowohl Überlegungen der Programmierer zur Realisierung von spezifischen Pong-Algorithmen als auch Fort­schritte in der Beherrschung der Ziel-Hardware herauslesen lassen. Eine solche Analyse geriete umso ergiebiger, zöge man weitere Pong-Varianten zu ihr hinzu: 2009 ist für die Atari VCS das Spiel RAM Pong (2009, Thomas Jentsch) 24 erschienen, das die bislang höchste Eskalations­stufe in der Hardware-Beherrschung des VCS darstellt: Das Spiel benötigt keinen ROM-Speicher­platz mehr, sondern ist so platzs­parend programmiert, dass es im (eigentlich für die Zwischen­speicherung von Programm-Variablen reservierten!) 127 Byte großen RAM der Spielkonsole Platz findet und ausgeführt werden kann. Eine der aktuellsten Pong-Versionen stellt das kürzlich für den C64 vorgestellte Pong Clone 2017 (2017, Genesis Project) dar, das in verschiedenen „Preview“-Fassungen abrufbar ist. Der Vorteil dieses öffentlichen Versionings ist, dass man den Entstehungs­prozess auf der Code-Ebene begleiten und dabei zum Beispiel das Hinzufügen von Sound (von „Preview 1“ 25 zu „Preview 2“ 26) ) verfolgen kann, das die ganz ähnliche Genese der Sound-Applikation auf dem Original-Pong-Baord beschreitet. 27

2. Computer spielen Computer

Dieser letzte Typus von „Computer­(spiele)n in Computerspielen“ zeigt eine Eigenart des Mediums Computer, die ihn am allerdeutlichsten von anderen Medientechnologien unterscheidet. Wie ich zu Beginn aufgeführt habe, besitzen mediale Verschachtel­ungen eine lange Tradition und weisen für jedes Medium eigene ästhetische Formen auf, mit denen die Inframierung des Fremdmediums zu unterschiedlichen Zwecken mal akzentuiert, mal verschleiert wird. Trotz aller Grenz­verwischungen bleibt das dargestellte Medium in Hinblick auf seine „Medialität“ jedoch stets unter­komplex gegenüber dem es darstellenden Medium: Ein im Radio zu hörendes Radio lässt sich vom Zuhörer nicht wie ein Radio benutzen; ein im Roman zitierter Fremdtext lässt den Leser die materiellen Möglichkeiten des Original-Papiers vermissen; ein im Kino dargestelltes Kino bleibt bloß ein auf seine Audio­visualität hin reduziertes, perspektivisches Bild eines Kinos – ganz ähnlich den unter 1.1 aufgeführten Computer­darstellungen in Computerspielen.
Wenn aber Computer Computer infram­ieren, ändert sich dies: Aufgrund der Tatsache, dass Computer (im Kollektivsingular) „bloß“ Modelle sind, die zuvorderst nicht aus Hardware oder Software bestehen, sondern aus ihrer Theorie hervor­gegangen sind 28 , lassen sie sich mit Hilfe von Computern andere Computer gleich großer Komplexität simulieren. Die Theorie unterscheidet hierfür unterschiedliche Klassen von Komplexität, die sich danach kategorisieren lassen, welche Art von Sprachen solche Automaten „verstehen“ können. Von diesem Vermögen hängen die technischen Spezifi­kationen des jeweiligen Automaten ab: Ob er einen Speicher besitzt und wie er auf diesen zugreifen kann, ob es ihm möglich ist, bestimmte Funktionen (wie bedingte Sprünge oder Schleifen) zu realisieren und ob er Daten nur lesen kann oder ob er sie auch schreiben und verändern kann. Während die niedrigste Komplexitäts­stufe, die so genannten Finite State Machines (Zustands­automaten) keinen Speicher besitzen und ein vorgefertigtes Programm immer nur linear und Schritt für Schritt bis zum Ende abarbeiten können, verfügen die komplexesten Automaten, die universellen Turing-Maschinen, über prinzipiell unendlich viel Speicher und die Möglichkeit, ihre Programme zu modifizieren, um so die komplexesten Sprachen „verstehen“ zu können. Deshalb kann jede Turing­maschine nicht nur Maschinen geringerer Komplexität, sondern auch andere Turing­maschinen simulieren. 29

2.1 Gleichzeitiges nebeneinander spielen

Die Möglichkeit, einen Computer in einem Computer abzubilden, ist damit bereits die Konsequenz des Computers als technischer Realisierung einer universellen Turingmaschine, denn diese Universalität resultiert aus der Programmier­barkeit von Computern. Ein (eingeschalteter 30 ) Computer, der kein Programm ausführt ist so lange im „Zustand der Universalität“, bis er durch die Ausführung eines Programms zu einer speziellen Turingmaschine wird. Ein Computer, der ein Spiel wie „Pong“ ausführt, ist in diesem Moment ein Pong-Automat. Während das Spiel läuft, kann man ihm weder Rechen­aufgaben stellen noch ein anderes Programm auf ihm laufen lassen. Diese Aussage scheint im Widerspruch zu unserer alltäglichen Erfahrung im Umgang mit Computern zu stehen: Lassen wir nicht stets mehrere Pro­gramme neben­einander laufen (Mail­programm, Browser, Text­ver­ar­bei­tung, ...)? Und selbst, wenn wir den Computer nur ein einziges Programm – etwa ein Computerspiel – ausführen lassen, sind einige Grund­funktionen (Reset-Möglichkeiten, Abruf der Uhrzeit, Darstellung des Mauszeigers, …) des Computers dann nicht dennoch immer präsent?
Die Antwort auf diese Frage hängt ganz davon ab, von welcher Seite aus man das Problem (und den Computer) betrachtet: Für den Nutzer zeigen sich diese Funktionen tatsächlich gleichzeitig und kopräsent. „Während“ ich diesen Text schreibe, läuft die Uhrzeit in der Menü­leiste weiter und mein E-Mail-Programm fragt in regelmäßigen Abständen den Mailserver ab. Dass dies möglich ist, wird durch die große Geschwindigkeit, mit der Computer Rechen­prozesse ausführen und zwischen verschiedenen Programmen/­Programmteilen hin und her wechseln können, ermöglicht. Dahinter steckt eine kluge Organisation der „Tasks“ durch das Betriebs­system, das alle vom Nutzer aufgerufenen Programme und Prozesse sowie die permanent laufenden Systemp­rozesse verwaltet, ihnen Ausführungs­zeiten zuteilt und darauf achtet, dass sie sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen. Erst das Betriebssystem sorgt dafür, dass der Computer multitasking­fähig ist. Die Priorisierung der Prozess­abläufe bestimmt es entweder auf Basis interner Faktoren (etwa, welche Applikation vom User gerade benutzt wird und welche „im Hintergrund“ läuft) oder auf Basis von Interrupts – Unter­brechungs­­signalen, die die aktuelle Programm­ausführung aufgrund bestimmter Ereignisse unterbrechen und später wieder fortsetzen. (Die Bewegung der Maus sorgt für einen solchen Interrupt, der verschiedene Routinen zur Bewegung des Maus­zeigers, Abfrage von Klick-Ereignissen usw. aufruft.)
Von dieser Warte aus betrachtet wird die Infram­ierung von Computer­spielen in Computer­spielen also bloß als ästhetischer Schein „entzaubert“: Denn damit in einem Computer­spiel ein zweites Computerspiel aufgerufen werden kann, ist kein Zugriff auf die Multitasking-Funktionen des Betriebs­systems notwendig. 31 Implementierungen wie Pong in Caren and the Tangled Tentacle, Underkill in Gloom oder Zork in Call of Duty – Black Ops sind schlicht als Subroutinen im eigentlichen Spiel-Programm angelegt, die nachgeladen und aufgerufen werden, sobald der Spieler vom Spiel ins „Spiel im Spiel“ wechselt. Dann wird der Spielverlauf des Host Games pausiert und Computer und Spieler können sich ganz dem Guest Game widmen. Ins­be­sondere bei den historischen Systemen (wie dem C64), die noch über keine standardmäßig installierten Multitasking-Betriebssysteme verfügen, sind solche Wechsel vom Spiel zum „Spiel im Spiel“ also lediglich ein Wechsel von einem Spiel zu einem anderen Spiel. Die vermeintliche Verschachtelung wird allein über den ästhetischen Effekt (Rahmungen, Wechsel von Grafikauflösungen, etc.) evoziert.

2.2 Dissimulationen in Simulationen

Und dennoch zeigt sich in solchen Inframierungs-Ästhetiken oft ein Komplexitäts­unterschied zwischen Host- und Guest-Game, um uns eine wirkliche Verschachtelung vorzugaukeln: Die markanten ästhetischen Unterschiede zwischen Guest und Host Game sollen als Indikatoren für die Art von Spielen, die sich innerhalb anderer Spiele aufrufen lassen, gesehen werden: Die hier vorgestellten Guest Games besitzen meist eine geringere Grafik-Auflösung, weniger Sound­effekte, eine simplere Steuerung und vor allem eine geringere Spiel­komplexität. Dies lässt sich deutlich am Vergleich Caren and the Tangled Tentacles mit dem darin aufgerufenen Pong ersehen. Der Grund hierfür liegt zunächst in einer ästhetischen Entscheidung: Damit das Guest Game als solches gegenüber dem Host Game erkennbar bleibt, muss es simpler erscheinen. Damit lässt sich zudem auch ein historischer Abstand zwischen Host Game und Guest Game markieren – dies zeigt sich selbst bei Spielen wie Underkill, die gar keine historische Vorlage besitzen.
Die Beschränkung ist aber nur oberflächlich betrachtet ein reiner Dissimulations­effekt (die Vortäuschung etwas nicht zu sein, was es doch eigentlich ist): Wenn Zork innerhalb von Call of Duty – Black Ops auf der PlayStation 3 aufgerufen wird, dann wird nicht das historische Zork (das für Intels 8080-CPU programmiert wurde) gestartet, sondern eine PS3-Adaption von Zork, die wesentlich „besser“ aussehen könnte, wenn die Programmierer es gewollt hätten. Diese Evokation von geringerer Komplexität des Guest Games gegenüber dem Host Game lässt sich auf der Ebene der theoretischen Informatik kaum begründen.
Von dort aus gibt es nicht einmal in der entgegen gesetzten Richtung eine Schranke: Jedes Computerspiel ist die Realisierung einer speziellen Turing­maschine und kann deshalb prinzipiell von jeder universellen Turing­maschine simuliert werden. Konkret heißt dies: Das Maniac-Mansion-Spiel innerhalb Day of the Tentacle auf dem Amiga muss nicht notwendigerweise wie die C64-Version von Maniac Mansion aussehen. Es könnte praktisch sogar genauso gut wie sein Host Game aussehen. Die internen Prozesse, die während der Ausführung eines Computerspiel-Codes ablaufen, sind auf der untersten Ebene (der Automaten­theorie) stets von allen universellen Turingmaschinen ausführbar. Es spricht also rein theoretisch nicht einmal etwas dagegen, ein Spiel wie Call of Duty – Black Ops auf einem C64 zu implementieren 32 (natürlich auch mitsamt Zork-Minigame). Grenzen hierfür setzt allein die technische Realität des jeweiligen Systems: die Geschwindig­keit, Grafik- und Sound­fähigkeiten sowie die Art der Schnittstellen.

3. Computer spielen

Eine Möglichkeit, den realen Begrenzungen einer technisch implemen­tierten speziellen Turing­maschine zu entkommen, wäre ein Spiel, bei dem der Spielinhalt die Programmierung eines Computers ist. Mitte der 1980er-Jahre sind für verschiedene Homecomputer so genannte „Spiele­entwicklungs­kits“ (Game Construction Kit) 33 erschienen: Programme, die es dem Nutzer leicht ermöglichen, eigene Spiele zu entwickeln. Zumeist sind hierfür nicht einmal Kenntnisse einer Programmiersprache vonnöten. Diese Vereinfachung wird allerdings mit einer wesentlichen Beschränkung erkauft: Ein Construction Kit ist in seinen Möglichkeiten begrenzt; oft ist sogar nur für eine Art von Spiel(ent­wicklung) nutzbar: Shoot ’em up Construction Kit (1987, Palace Software), Pinball Construction Kit (1983, Electronic Arts), Dungeon Maker (1987, Ubisoft) und so weiter verdeutlichen dies bereits in ihren Titel. 34 Diese Construction Kits erfüllen die Anforderungen an die Programmierung einer universellen Turing­maschine nicht, weil sich mit ihnen nur eine bestimmte Art von Programmen realisieren lassen. Von freier Programmier­barkeit kann hierbei ebensowenig die Rede sein, wie vom vollständigen Hardware­zugriff über die Sprache – auch wenn die Construction Kits die Entwürfe schließ­lich in Maschinen­spracheprogramme übersetzten und als aus­führ­bare Programme auf Diskette abspeicherten.

Abb. 12: Shoot ’em up Construction Kit (1987, Palace Software) (a) und Pinball Construction Kit (1983, Electronic Arts) (b)
Aber auch für diese Kategorie von Spielen gibt es Beispiele, die wesentlich komplexer angelegt sind – und dabei die Grenze zwischen dem, was traditionell als Computerspiel und was als Computer­programmierung verstanden wird, verwischen: Programming Games. 35 Im Programming Game Robot War (1981, Muse Software) für den Apple II können mehrere Spieler Roboter in einer Arena gegeneinander kämpfen lassen. Diese müssen zuvor programmiert werden – in einer BASIC-ähnlichen, turing­voll­ständigen 36 Sprache. Mit ihr lassen sich alle Funktionen der Spielroboter aufrufen – nicht jedoch alle Funktionen des Apple II, wodurch die Einkapselung als Spiel im Spiel besonders deutlich wird.

Abb. 13: Robot War (1981, Muse Software) – Titelscreen (a), Arena (b), Beispielcode (c) 37
Mit in Abbildung 13 zitierte Beispielcode kann man seinen Roboter mit einer „run-and-gun“-Strategie programmieren, so dass er wahllos um sich schießt, sich dabei zufällig über das Spielfeld bewegt und dabei nach anderen Robotern sucht. 38 Die Programme werden dabei vom Spiel kompiliert: Während der Roboter das Programm ausführt, kann man es nicht ändern. Little Computer People hatte uns hingegen mit einem Interpreter kon­fron­tiert, über den man die Spielfigur auch während ihres „Ablaufs“ mit Befehlen steuern kann. (Eine der Aufgaben des Spielers ist es allerdings, heraus­zu­fin­den, welche Befehle sie überhaupt akzeptiert – eine Schwierig­keit, die bei Programmier­sprachen zumeist 39 nicht existiert.)

Abb. 14: Simulated Computer (1982, Edu-Soft) (a) und Simulated Computer II (1983, Carousel Software) (b)
Programmier­spiele 40 , wie Simulated Computer (1982, Edu-Soft) und Simulated Computer II (1983, Carousel Software) für den Atari-Computer führen das Genre bereits an die Grenze dessen, was traditionell noch als Spiel und schon als Simulation zu verstehen wäre. Im Hinblick auf die eingangs konstatierte Identität von Simulation und Spiel bieten solche Programme einen alternativen Blick auf das, was unter „spielen“ zu verstehen wäre. Aufgabe des Spielers von Simulated Computer ist es, einen virtuellen Computer in einer eigens für diesen konzipierten maschinen­nahen Programmier­sprache zu programmieren. Auch diese Sprache ist turing­vollständig, die Grenzen des Systems werden von dessen (virtuellen) Schnittstellen (ein vier­zeiliges Input- und ein ebenso kleines Output-Fenster für Text sowie Anzeigen für drei Register und 19 RAM-Speicherzellen) ausgereizt. Anders als bei der Programmierung richtiger Maschinen­sprache auf dem Atari-Computer kann der Spieler hier gefahrlos (also ohne von Abstürzen und Programmverlusten bedroht zu sein) Programmieren lernen. Das System unterstützt ihn dabei dialogisch: Versteht es ein Kommando nicht oder produziert dieses Kommando einen Fehler, wird das virtuelle Programm unterbrochen und der Nutzer zur Korrektur aufgefordert – ein kooperatives Zwei-Personen-Spiel.
Diese Spieler werden in der Fortsetzung „sichtbar“: Simulated Computer II verfügt nicht nur über vier Speicher­zellen mehr als der Vorgänger, sondern zeigt in seiner Grafik den stilisierten Computer sowie zwei Hände, womit das Programmieren hier wie ein Spiel im Spiel erscheint. Der Vorgänger bietet aber schon eine Möglichkeit, das Programmieren als Spiel im Spiel zu interpretieren: Während nämlich Simulated Computer II als kompiliertes Forth 41 -Programm gestartet wird, liegt sein Vorgänger als interpretiertes BASIC-Programm vor. Dieses lässt sich daher nach dem Laden oder während des Ablaufs unterbrechen, um die Software-Unterfläche des simulierten Computers untersuchen, modifizieren und so mit dem technischen Apriori des simulierten Computers selbst spielen zu können. Wahrscheinlich ist diese „Offenheit“ des Spiel­codes sogar von den Entwicklern beabsichtigt worden, ist doch das Erlernen von Computer­programmierung das erklärte Ziel ihres Spiels. Die Programmierung in BASIC stellte zu jener Zeit eine leicht zu meisternde Heraus­forderung für die kindlichen und jugendlichen Besitzer von Home­computern (wie dem Atari-Computer) dar. Die Program­mier­sprache BASIC wurde dabei nach dem „Trial and Error“-Verfahren aus Handbüchern und kommerziellen Programmier­lernbüchern autodidaktisch erlernt. Die dabei vorgeschlagenen Programmier­projekte stellten häufig Spiel­programme dar; die BASIC-Dialekte der Heimcomputer waren zumeist von ihrer Befehls­ausstattung darauf vorbereitet, leicht kleine Computerspiele damit zu entwickeln. Bücher wie Spielend programmieren lernen 42 unterstützten diese Bemühung und ließen die Programmierung durch Einsatz spezifischer Didaktiken der Gamifi­cation selbst als Spiel erscheinen.

Abb. 15: BASIC Programming (1979, Atari) (a) und der Beispielcode für Pong Spiel (Ohne Ton) (b)
Wie nah BASIC-Programmierung und Computerspiele zu dieser Zeit beieinander­lagen, soll ein abschließendes Beispiel zeigen. Ein sehr frühes Programmier­spiel stammt von Warren Robinett: BASIC Programming (1979, Atari). Dabei handelt es sich um ein „Game Program“ (Cover) für die Spiel­konsole VCS, mit dem der Nutzer (sehr) kleine BASIC-Programme schreiben kann. Die dafür zu verwendenden Befehle sind teilweise so komplex, dass sich mit ihnen leicht Spiele realisieren lassen. Ein Pong-Spiel 43 kann allein mit sechs BASIC-Zeilen implementiert werden. Da diese BASIC-Programme ausschließlich im 127 Byte großen RAM der Spiel­kon­so­le gespeichert und ausgeführt werden, handelt es sich beim Pong Spiel (ohne Ton) im Prinzip um einen direkten Vorläufer vom oben erwähnten RAM Pong für das Atari VCS.

4. Epistemisches Spiel-im-Spiel-Zeug

Die Programmierung von Computern ist nicht notwendigerweise an symbolische Sprachen gebunden. Das zeigen visuelle Programmier­sprachen wie Scratch. Reale Turingmaschinen lassen sich ebenso mit LEGO 44 implementieren. Die Idee, Computer, wie sie die theoretische Informatik definiert, aus realen oder virtuellen (zum Beispiel grafischen) einfachsten Elementen zu generieren, ist etwa zeitgleich von Konrad Zuse 45 und John von Neumann 46 entwickelt worden: Zellulare Automaten 47 , die als endlicher Automat selbst eine viel geringere Komplexität als Turing­maschinen besitzen, können dazu genutzt werden. Kombiniert man diese auf bestimmte Weise und bringt sie so zur Interaktion, so lässt sich damit eine Turingmaschine konstruieren. Diese höchste Form komplexer Automaten entsteht dabei emergent aus ihrer einfachsten Form.
Dies wurde erstmals mit Hilfe des Zellular­automaten Game of Life des britischen Mathematikers John H. Conway Anfang der 1970er-Jahre bewiesen. Die Zellen seines Automaten kennen nur zwei Zustände (tot/lebendig), die sich auf Basis definierter Regeln aus der Anzahl der toten oder lebendigen Nachbarzellen ableiten. Conway wollte nun wissen, ob es mit Hilfe seines „0-Personen-Spiels“ 48 möglich ist, Strukturen zu generieren, die endlos neue Muster hervorbringen. Nachdem er ein Preisgeld aus­ge­schrieben hatte, meldete sich ein findiger Student vom MIT und präsentierte Conway die gesuchten Elemente. Sie wurden zur Grundlage des Beweises, dass Game of Life als turing­vollständige „Sprache“ anzusehen ist. Der praktische Beleg hierfür wurde im Jahre 2000 erbracht 49 , indem aus den Zellen von Game of Life eine operative Turing­maschine konstruiert wurde. Mit Game of Life lässt sich also ein Computermodell implementieren, das alle Funktionen besitzt, die ein Automat benötigt, um alle berechenbare Probleme zu berechnen. Zur Menge dieser Probleme gehört natürlich auch das Game of Life selbst, weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand Game of Life mit Game of Life – als Spiel im Spiel – implementierte. 50

Abb. 16: Conways Game of Life: Reguläres Spielraster (a), Rendells Turing-Maschine implementiert in Game of Life (b) und Game of Life implementiert in Game of Life (c)
Die einfachen Regeln von Game of Life werden für diese Programmier­leistungen so weit transzendiert, dass das ursprüngliche Spiel zunächst hinter seinen emergenten Spielausgaben verschwindet, um dann auf der Meta-Ebene wieder aufzutauchen. Diese Art, mit den Spielregeln selbst zu spielen, um ein Spiel mit dem Spiel zu generieren, stellt eine populäre Form kreativen „Missbrauchs“ von Spielesoftware dar. Für das Konstruktions­spiel Minecraft (2009, Mojang) existieren inzwischen komplette Kompendien zum Bau logischer Gatter, Rechenmaschinen und kleiner Computer. 51 Dass sich damit auch ein Computer konstruieren lässt, der innerhalb von Minecraft zum Beispiel Tetris 52 als Spiel im Spiel implementiert, lässt sich aus dem voran­gegangenen schließen.

Abb. 17: Tetris mit Redstones in Minecraft

Abb. 18: Snake als In-Game-Hack in Super Mario Bros.
Man könnte solche Konstruktionen bereits als „Hacks“ bezeichnen, wenn Hacking meint, sich das Regelset eines Systems auf kreative Weise zunutze zu machen, um damit eigene Ideen umzusetzen. Die negative Konnotation von „Hacking“ impliziert jedoch auch das „illegale“ Eindringen in Systeme durch die Ausnutzung von Sicherheits­lücken und Programmier­fehlern. Dass dies ebenfalls als Spiel verstanden werden kann, haben oben Spiele wie „Hacker“ und „Neuromancer“ gezeigt. Doch diese Spiele ließen Hacking nur innerhalb ihrer eigenen Spielregeln zu, womit sie den Begriff zugleich desavouierten. 2014 ist es einem spielenden Hacker (oder hackendem Spieler) jedoch gelungen, ein Spiel über Softwarelücken in ein anderes Spiel zu „injizieren“: Spielt man das Spiel Super Mario Bros. (1985, Nintendo) auf eine bestimmte Weise, so wird durch Register­überläufe im RAM der Spielkonsole ausführbarer Code abgelegt, der am Ende von Super Mario Bros. aufgerufen wird. Auf diese Weise ist es gelungen, die Codes für die Spiele Snake und Tetris in das Host-Spiel einzuschleusen und am Ende spielbar auszuführen. 53

5. Schluss

Hier schließt sich der Kreis zu den am Beginn vorgestellten Spielen, die andere Spiele enthalten. Der Diskurs hat jedoch eine merkliche Präzession erfahren: Wenn Computer vom Spieler als Realisierung von Automaten gesehen werden und der Umgang mit ihnen selbst als Spiel aufgefasst wird, eskalieren die Begriffe von Computerspiel und Computerspieler. Hieß Computerspielen bis dahin, den unbekannten Pfaden des vor­program­mierten Spielcodes zu folgen, um an seinem Ende angekommen das Spiel „durchgespielt“ zu haben, wurde der Spieler damit selbst zu einem Device an den Anschlüssen des Computers:
„im Computerspiel [nehmen] die Spieler den Platz von devices und Programmen und die Computer den Platz von Menschen ein[], die mit den Spielern spielen, dann kann der Mensch nicht mehr beanspruchen, Subjekt einer solchen Medienkultur zu sein.“ 54
Die Emanzipation des Spielers gegenüber dieser „Fernsteuerung“ seines Körpers durch die Hard- und Software des Spiels kann nur auf einer Meta- bzw. Subebene stattfinden. Denn auch wenn der Computer die Möglichkeit seines Hacks als „Programmier­barkeit“ immer schon impliziert 55 , schlägt der Super-Mario-Bros.-Hacker ihn doch mit seinen eigenen Mitteln, indem er das Spiel von der Oberfläche hinab auf die Unter­flächen der Hardware, Codes und der mit ihnen realisierten Spielregeln zieht. Dies lässt sich aus historischen Distanz umso leichter erreichen, weil die Informationen über die Lücken im Spiel als emanzipa­torisches Computer­(geschichts)wissen über die Jahre sukzessive angereichert werden. Alte Computer und ihre alten Spiele werden von heutigen Spielern oft belächelt – aber dieses Lächeln offenbart genau jene Überheblichkeit, die es braucht, um die Blackbox mit der notwendigen Respektlosigkeit zu öffnen.

Abb. 19: Debugger in Stella mit E.T. - The Extra-Terrestrial
Die Tools hierfür gehören zur letzten Sorte von Computerspielen: Emu­la­toren-Programme, die in einem Computer spielen, sie seien ein anderer Computer und diesen „Computer im Computer“ dann allen implementierten Möglichkeiten unterwerfen, um seine Operativität erfahrbar zu machen. Zwar zeigen Emulatoren als Simulationen von Hardware deutliche Schwä­chen, denn niemals kann im Symbolischen das Realen in all seinen Facetten erfasst und nachgebildet werden; Doch ermöglichen es Emulatoren als Simulationen von Computer­modellen, die Software der Systeme, die sie emulieren, in einem „Sandkasten“ ablaufen zu lassen. Dort können wir nach Lust und Laune mit ihren Codes spielen, sie verändern, erweitern und nach Lücken in ihnen suchen.
Bei diesem Spiel erweitern und verändern wir nicht nur den Code, und suchen wir die Lücken nicht nur in ihm, sondern wir Spielen mit dem Wissen selbst, das wir erweitern, verändern und nach Lücken durchsuchen. Denn neben der Wieder­aneignung der User-Emanzipation leisten wir auf diese Weise einen Beitrag zur Geschichts­arbeit und Geschichts­kritik und erheben uns damit vollends über das vermeintliche Schicksal, bloß „Computerspieler“ zu sein.

Verzeichnis der verwendeten Texte und Medien

Literatur

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Aycock, John: Retro Game Archology. Exploring Old Computer Games. O. O.: Springer 2016.
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Genette, Gerard: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches. Frankfurt am Main 2001.
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Teil 1: https://www.heise.de/tp/features/Heim-Computer-3419599.html (06.04.2017)
Teil 2: https://www.heise.de/tp/features/Geisterprozesse-und-Killerapplikationen-3420179.html (06.04.2017)
Teil 3: https://www.heise.de/tp/features/Es-gibt-ein-analoges-Leben-im-Digitalen-3421069.html (06.04.2017)
Teil 4: https://www.heise.de/tp/features/Die-Simulation-unheimlicher-Intelligenz-3380970.html (06.04.2017)
Teil 5: https://www.heise.de/tp/features/Mensch-Maschinen-3383872.html (06.04.2017)
Höltgen, Stefan: Schnittstellen. Serienmord im Film. Marburg: Schüren 2009.
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Scholz, Daniel: Pixelspiele. Modellieren und Simulieren mit zellulären Automaten. Heidelberg: Springer 2014.
Schöning, Uwe: Theoretische Informatik – kurzgefasst. Berlin: Spektrum 2008.
von Neumann, John: Theory of Self-Reproducing Automata. Urbana/London: University of Illinois Press 1966.
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Stanley Kubrick. 2001. A Space Odyssey. Hollywood: Stanley Kubrick, Victor Lyndon 1968.
Steven Lisberger: Tron. Burbank: Harrison Ellenshaw, Donald Kushner, Ron Miller 1982.
John Badham: War Games. Hollywood: Leonard Goldberg, Richard Hashimoto, Harold Schneider, Bruce McNall 1983.

Spiele

MIT: Spacewar! (DEC PDP-1). Boston: Steve Russell 1962.
Zyzygy: Computer Space (Arcade). Sunnyvale: Zyzygy 1971.
Konami: Snatcher (Playstation). Tokyo: Konami 1988.
Psygnosis: Brataccas (Commodore Amiga). Liverpool: Psygnosis 1986.
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Master Designer Software: S.D.I. (Commodore 64). Burlingame: Cinemaware 1986/7
Acclaim Entertainment u.a.: Spider-Man: Return of the Sinister Six (Commodore Amiga). London: Bit Studios 1993.
Matell/Telegames: Adventures of Tron (Atari VCS). El Segundo: Matell 1982.
Bally/Midway: Tron (Arcade). Chicago: Midway 1982.
Atari: Bug Hunt (Atari 8-Bit). Sunnyvale: Atari 1987.
CP-Verlag: Computer Killer (Commodore 64). O. O: CP-Verlag 1988.
Epyx: Electro Cop (Atari Lynx). Sunnyvale: Atari 1989.
Activision: Little Computer People (Commodore 64). Santa Monica: Activision 1985.
Activision: Hacker (Atari 8-Bit). Santa Monica: Activision 1985
Activision: Hacker II – The Doomsday Papers (Atari 8-Bit). Santa Monica: 1986
Thorn Emi: Computer War (Atari 8-Bit). London: Thorn Emi 1984.
Epyx: Impossible Mission (Commodore 64). San Francisco: Epyx 1984.
Electronic Arts, Interplay Productions: Neuromancer (Commodore 64). Redwood City: Electronic Arts 1988.
Markt & Technik Verlag: Das DFÜ-Adventure (Commodore 64). Espenpark: Markt & Technik Verlag 1989.
Infocom: Zork (TRS-80). Cambridge: Infocom 1980.
Activision: Call of Duty – Black Ops (Playstation 3). Santa Monica: Treyarch 2010
LucasFilm Games: Maniac Mansion (Commodore 64). Marin County: LucasFilm Games 1987.
LucasArts: Day of the Tentacle (MS-DOS). Marin County: LucasArts 1993.
Konami: Legend of the Mystical Ninja (SNES). Tokyo: Konami 1991.
Black Magic Software: Gloom (Commodore Amiga 1200). O. O.: Guildhall 1995.
Konami: Gradius (MSX). Konami: Tokyo 1985.
PriorArt: Caren and the Tangled Tentacles (Commodore 64). O. O.: Piror Art 2015.
Atari Inc.: Pong (Arcade) Sunnyvale: Atari 1972.
Atari Inc. Home Pong (Konsole) Sunnyvale: Atari 1974.
Atari: Video Olympics (Atari VCS). Sunnyvale: Atari 1977.
Williams Electronics: Defender (Arcade). Las Vegas: Williams Electronics 1981.
Konami: Scramble (Arcade). Tokyo: Konami 1981.
Texas Instruments: Parsec (Texas Instruments TI 99/4A). Dallas: Texas Instruments 1982.
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Outlaw: Shoot ’em up Construction Kit (Commodore 64). Chelmsford: Sensible Software 1987.
BudgeCo: Pinball Construction Kit (Apple II). San Mateo: Electronic Arts 1983.
Ubisoft: Dungeon Maker (Commodore 64). Montreuil-sous-Bois: Ubisoft 1987.
Muse Software: Robot War (Apple II). Maryland: Muse Software 1981.
Epyx: Boulder Dash Construction Kit (Commodore 64). San Francisco: Epyx 1986.
N. N.: VICDoom (VC-20) 2013. https://github.com/Kweepa/vicdoom (07.04.2017)
Edu-Soft: Simulated Computer (Atari 8-Bit). O. O: Edu-Soft 1982.
Carousel Software: Simulated Computer II (Atari 8-Bit). O. O.: Carousel Software 1983.
Zachtronics Industries: TIS-100 (Mac OS X). O. O.: Zachtronics Industries 2015.
Atari: Pong Spiel (ohne Ton) (Atari VCS). Sunnyvale: Atari 1979.
N. N.: Game of Life (MS-DOS). O. O. 1996.
Mojang: Minecraft (Playstation 3). Stockholm: Mojang 2011.
Nintendo: Super Mario Bros. (NES). Kyoto: Nintendo 1985.
Nintendo: Tetris (Game Boy). Kyoto: Nintendo 1989.
CLOAD Magazine: Snake (TRS-80). 1978.

  1. Diderot: Von der dramatischen Dichtkunst. 1968.[]
  2. Genette: Palimpseste. 2001.[]
  3. Loquai: Buch im Buch und Film im Film. 1999. S. 192-202.[]
  4. Huinzinga: Homo Ludens. 1949, S. 57[]
  5. Medien­archäologie fragt nach dem medien­technischen Apriori von Wissen und analysiert daher weniger mediale Ästhetiken, Wirkungen und Diskurse als die techno(-)logischen Elemente von Medien. Hierzu rekrutiert sie techno­mathematische Methoden aus der Elektronik, Informatik, Physik und anderen Natur- und Ingenieurs­wissenschaften[]
  6. Zur deutlicheren Unterscheidung werde ich die übergeordneten Systeme/Spiele im Folgenden „Host“ und die darin dargestellten oder implementierten Systeme/Spiele „Guest“ nennen.[]
  7. Nake: Hier sind ein paar Sprüche. http://www.hfk- bremen.de/en/profiles/n/frieder-nake [06.04.2017].[]
  8. Zudem vereinfachen diese eine solche Unter­flächen-Analyse aufgrund ihrer geringeren Kompliziert­heit und besseren Zugänglich­keit.[]
  9. Pias: Computer Spiel Welten. 2002, S. 2. https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/35 [06.04.2017][]
  10. TTL (Transistor-Transistor-Logik) ist ein Schaltungs­typ, mit dem man Rechen­schaltungen aufbauen kann, die auch ohne Mikro­prozessor bestimmte Computer­funktionen ausführen können. Die ICs (integrierte Schaltkreise) der „74er“-Baureihe von Texas Instruments begründeten diese Technologie.[]
  11. Höltgen: Computer im Film. 2008. Teil 1: https://www.heise.de/tp/features/Heim-Computer-3419599.html [06.04.2017], Teil 2: https://www.heise.de/tp/features/Geisterprozesse-und-Killerapplikationen-3420179.html [06.04.2017], Teil 3: https://www.heise.de/tp/features/Es-gibt-ein-analoges-Leben-im-Digitalen-3421069.html [06.04.2017], Teil 4: https://www.heise.de/tp/features/Die-Simulation-unheimlicher-Intelligenz-3380970.html [06.04.2017], Teil 5: https://www.heise.de/tp/features/Mensch-Maschinen-3383872.html [06.04.2017].[]
  12. http://www.mobygames.com/game-group/tron-licensees (07.04.2017) []
  13. Vgl. Höltgen: Sprachregeln und Spielregeln. 2014.[]
  14. http://www.watchmojo.com/video/id/14263/ (07.04.2017) []
  15. Vgl. Höltgen: Schnittstellen. 2009, S. 39-41. Berg: Techniken der Authentifizierung Jahrhunderte vor der Erfindung des «Dokumentarischen». 2001. S. 61.[]
  16. Heidegger: Sein und Zeit. 1967. S. 72-76. []
  17. https://www.youtube.com/watch?v=_1ka5_oMaiE (07.04.2017[]
  18. Genette: Palimpseste. 1993. S. 9.[]
  19. Eco: Nachschrift zum »Name der Rose«. 1984. S. 28.[]
  20. In zahlreichen literarisch-fiktiven Universen (etwa von Frank Herbert, H. P. Lovecraft, J. R. R. Tolkien und anderen) werden solche „blinden Spuren“ durch Rezipienten (zum Beispiel in der Fan-Fiction) ausgefüllt, so dass zunächst nicht-existente Referenz­werke, wie das von Lovecraft oftmals zitierte Buch „Necronomi­con“ später für den Leser tatsächlich lesbar werden. (https://en.wikipedia.org/wiki/Simon_Necronomicon, [07.04.2017]) []
  21. http://www.pong-story.com/gi.htm [07.04.2017] []
  22. 1978 wurde durch die Firma General Instruments eine auf einem integrierten Schaltkreis (AY-3-8500) untergebrachte Spiele­sammlung „Ball and Paddle Games“ veröffentlicht, die in zahlreiche Spiel­konsolen verbaut wurde.[]
  23. Einen Vergleich von Code-Bestandteilen werde ich aus Platzgründen an anderer Stelle vornehmen.[]
  24. https://www.pouet.net/prod.php?which=65469 (07.04.2017) []
  25. http://csdb.dk/release/?id=152621 (07.04.2017) []
  26. http://csdb.dk/release/?id=153115 (07.04.2017[]
  27. Vgl. http://www.ign.com/articles/2008/03/11/al-alcorn-interview?page=2 (07.04.2017) []
  28. vgl. Bolz; Kittler; Tholen: Computer als Medium. 1994. S. 7[]
  29. Vgl. Schöning: Theoretische Informatik – kurz gefasst. 2008. S. 11-84.[]
  30. Ausgeschaltet ist ein Computer bloß Hardware, weil er nichts komputiert.[]
  31. Wenngleich er durchaus möglich wäre: Sie können in „Call of Duty – Black Ops“ mit ihrer Spielfigur jederzeit das „Zork“-Spiel unterbrechen, etwas anderes tun und später zu „Zork“ zurückkehren. []
  32. Den praktischen Beweis hierfür hat die Portierung des Spiels „Doom“ (2013, Kweepa) für den Commodore VC-20 erbracht. (Vgl. https://github.com/Kweepa/vicdoom,  [07.04.2017]) []
  33. https://www.c64-wiki.de/wiki/Spieleentwicklungskit (07.04.2017) []
  34. In dieselbe Kategorie fallen die Spiele mit „Level Editoren“, bei denen man zum jeweiligen Spiel neue Levels konstruieren kann. (Vgl. „Boulderdash Construction Kit“ [1986, Epyx]) []
  35. http://corewar.co.uk/games.htm (07.04.2017) []
  36. Mit einer turingvollständigen oder turing­mächtigen Sprache lassen sich alle Funktionen einer universellen Turingmaschine bzw. einer konkreten Computer­hardware aufrufen. Die enthält insbesondere Funktionen für die Programmierung von Schleifen und für bedingte Programm­verzweigungen.[]
  37. Code entnommen aus: Aycock: Retro Game Archeology. 2016. S. 51.[]
  38. Vgl. Aycock: Retro Game Archeology. 2016. S. 51.[]
  39. Dabei muss möglichst das Wort „Please“ benutzt werden, um die Spielfigur nicht zu verärgern. Ein Statement, das aus der esoterischen Programmiersprache INTERCAL bekannt ist. (https://en.wikipedia.org/wiki/INTERCAL, [07.04.2017]) []
  40. Ein vergleichsweise modernes Programmierspiel ist „TIS-100“ (http://www.zachtronics.com/tis-100/, [07.04.2017]), bei dem man einen virtuellen Computer in (s)einer Maschinensprache programmieren muss. Diese Abstraktion wird spielerisch bis zur Turingmaschine selbst vorangetrieben: Zum 100. Geburtstag Alan Turings veröffentlichte Google ein „Doodle“-Spiel zur Turingmaschine (http://www.google.com/doodles/alan-turings-100th-birthday, [07.04.2017]).[]
  41. Forth ist eine 1970 von Charles Moore entwickelte stack­basierte, konkaten­tative Programmier­sprache, die aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Konpaktheit selbst für kleinste Computer adaptiert wurde. Die kleinsten Forth-Systeme sind nur wenige Hundert Byte groß.[]
  42. Koch: Spielend programmieren lernen. 1985.[]
  43. Code für „Pong Spiel (ohne Ton)“ entnommen aus Atari: BASIC Programming. 1979.[]
  44. http://www.legoturingmachine.org/lego-turing-machine/ (07.04.2017) []
  45. Zuse: Rechnender Raum. 1967.[]
  46. von Neumann: Theory of Self-Reproducing Automata. 1966.[]
  47. Auf die Definition und Regel­beschreibung gehe ich hier nicht ein, sondern verweise auf Scholz: Pixelspiele. 2014. []
  48. Conway: Was heißt „Leben“? 1982. S. 123.[]
  49. Rendell: This is a Turing Machine implemented in Conway‘s Game of Life. 2000. http://rendell-attic.org/gol/tm.htm [06.04.2017][]
  50. http://b3s23life.blogspot.de/2006_09_01_archive.html (07.04.2017) sowie https://www.youtube.com/watch?v=QtJ77qsLrpw (07.04.2017) []
  51. Vgl. Mojang: Minecraft – Das Schaltkreis-Handbuch. 2015.[]
  52. http://www.buffed.de/Minecraft-Spiel-15576/News/Minecraft-Tetris-auf-einem-Redstone-Computer-908877/ (07.04.2017) []
  53. http://www.polygon.com/2014/1/14/5309662/bizarre-super-mario-world-hack-turns-the-game-into-pong-snake (07.04.2017) []
  54. Pias: Computer Spiel Welten. 2002. S. 6f. https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/35 [06.04.2017][]
  55. Pias: Der Hacker. 2002. S. 260.[]

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So zitieren Sie diesen Artikel:

Höltgen, Stefan: "Computerspiele (Computer(Spiele)) – Referenzen, Zitate und Rekur­sionen des Computers als Spiel". In: PAIDIA – Zeitschrift für Computerspielforschung. 27.07.2017, https://paidia.de/computerspiele-computerspiele-referenzen-zitate-und-rekursionen-des-computers-als-spiel/. [04.12.2024 - 07:54]

Autor*innen:

Stefan Höltgen

Dr. Dr. Stefan Höltgen lehrt und forscht zur Computerarchäologie, Epistemologie und Geschichte der Programmiersprachen sowie Hard- und Software-Preservation am Fachgebiet Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Informationen und Kontakt: www.stefan-hoeltgen.de