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Rassismus

Der Schwarze Samurai Yasuke: Historische Authentizität, gesellschaftliche Diversität und die öffentliche Rezeption von Geschichte in digitalen Spielen

12. Februar 2025 ·
Im digitalen Spiel Assassin’s Creed Shadows besitzen die Spieler:innen die Option, vor dem historischen Hintergrund des feudalen Japan im 16. Jahrhundert die Rolle des Schwarzen Kriegers Yasuke zu übernehmen, der einen von zwei möglichen Avataren darstellt. Die Entscheidung des hinter dem Spiel stehenden Studios Ubisoft, Yasuke als Protagonisten und Avatar anzubieten, wurde im Mai 2024 – und damit ein halbes Jahr vor der ursprünglich geplanten Veröffentlichung des Spiels – angekündigt. Sie schlug erhebliche öffentliche Wellen und evozierte kritische Äußerungen von Fans, die Yasuke aufgrund seiner Hautfarbe als historisch unauthentisch wahrnahmen. Der Beitrag untersucht den Diskurs um die historische Inszenierung von Assassin’s Creed Shadows und Yasuke aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive anhand von User:innen-Kommentaren auf der Plattform YouTube. Seine leitende These lautet, dass es im Kern des Diskurses nicht um Geschichte und historische Authentizität geht. Im Zentrum steht vielmehr eine identitätskonstruierende Positionierung der Kommentator:innen zu einer aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung, menschliche Diversität zu akzentuieren und medial zu repräsentieren. Die in Assassin’s Creed Shadows inszenierte Vergangenheit dient hierdurch als funktionales Argument der Stellungnahme in einem Diskurs der Gegenwart.
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Abbildung 1: "Denn die ‘Bewohner des Südens' sind grüne, bestienartige und zweieinhalb Meter große Kreaturen aus Muskeln und Nerven mit einem natürlichen Instinkt für den Krieg

„…und so züchtete Melklor das ekle Volk der Orks“ – Aufbrechen rassistischer Strukturen in phantastischen Computerspielwelten

15. Februar 2022 ·
Dieser Beitrag beschäftigt sich vor dem Hintergrund der häufig stereotypen und rassistischen Darstellung von Orks in der Fantasy nicht nur mit den medialen und kulturellen Strategien, mit der diese Stereotypisierung üblicherweise begünstigt wird, sondern auch mit den Mitteln, mit denen diese aufgebrochen werden können: Anhand des Spiels Of Orcs and Men wird aufgezeigt, inwiefern Orks - hier die ProtagonistInnen und Angehörige einer komplexen und in ihrer Welt verankerten Kultur - durch mediale Dekategorisierungsstrategien aus der Stereotypisierungs- und Rassismusfalle befreit werden können.
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„Everything is political, Sean“ – Verschiebungen im öffentlichen Diskurs am Beispiel 'Life Is Strange 2'

25. Oktober 2018 ·
Anhand eines Vergleichs der ersten Episode von ‚Life Is Strange 2‘ mit der ersten Staffel verdeutlicht der Beitrag, wie sehr sich der öffentliche Diskurs innerhalb kürzester Zeit verschoben hat und wie ‚Life Is Strange 2‘ sich mit dieser Diskursverschiebung auseinandersetzt, indem es Rassismus zu einem der Hauptthemen macht und seinen Fokus vom Phantastischen auf die Realität verschiebt.
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Ist das Mittelalter oder kann das weg? Zur Debatte um Authentizität in Kingdom Come: Deliverance

30. Juni 2018 ·
Das Reproduzieren bestimmter Geschichtsbilder in Videospielen geht mit dementsprechenden Authentizitätsvorstellungen einher. Dies ist auch bei Kingdom Come: Deliverance der Fall. Hier löste die Darstellung des Mittelalters eine Debatte darüber aus, ob in diesem Spiel ein Geschichtsbild mit ‚politischer Agenda‘ vermittelt wird. Dieser Beitrag soll durch einen Blick auf das kulturelle Gedächtnis aufzeigen, aus welchen Gründen eine solche Debatte wenig zielführend ist. The reproduction of common historical images in video games is often linked to certain ideas of authenticity. This is also the case with Kingdom Come: Deliverance, whose representation of the Middle Ages has set off a debate about whether it conveys a certain political agenda behind its views on history. By analyzing cultural memory, this paper shall outline why such a debate is less than constructive.
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© 2025 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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