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Marie-Luise Meier

Marie-Luise Meier (M.A.) promoviert und lehrt an der Universität Tartu. Ihre Promotion hat zum Ziel, eine holistische Methodologie zur Analyse von Gender zu schaffen. Während dabei Ansätze der Gender Studies vorangehender Medien durchaus berücksichtigt werden, liegt der Fokus auf den Eigenschaften des Digitalen Spiels, die es von traditionelleren Medien abheben. Zusätzlich zu Gender beschäftigt sie sich allgemein mit Medientheorie von Spiel und Film, Phantastik-Theorien des 20. und 21. Jahrhunderts, Transhumanismus und transmedialen Dystopien. Zu den Themen Krise und Postapokalypse forscht sie im Projekt Imagining crisis ordinariness: discourse, literature and image der Universität Tartu.

Von der Jungfer und Verführerin zur Heldin und Häretikerin: Fantasy als Werkzeug weiblicher Ermächtigung in Rollenspielen mit mittelalterlichem Setting

28. November 2022 ·
Frauencharaktere abseits von Stereotypen sind selten in Spielen, die den problematischen Begriff der historischen Authentizität im Sinne einer singulär gültigen Fassung von Geschichte für sich beanspruchen (vgl. Umbach/Humphrey 2018, S. 1-2). Dieser Aufsatz soll herausarbeiten, in welchem Verhältnis in diesem Sinne authentische Digitale Spiele und Spiele mit starkem mittelalterlich-geschichtlichem Bezug zur Repräsentation von Genderrollen und zur Ermächtigung weiblicher Charaktere stehen. Authentizitätsmarker, die einen starken geschichtlichen Bezug vermitteln, werden dabei Fantasy als potentielles Ermächtigungsinstrument entgegengesetzt. In drei Fallbeispielen, Kingdom Come: Deliverance (2018), A Plague Tale: Innocence (2019) und The Witcher 3: Wild Hunt (2015), wird auf narrativer und ludischer Ebene untersucht, in welcher Weise Fantasy genutzt wird, um die genderbedingten Restriktionen historischer Settings aufzubrechen.
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© 2024 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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