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Von der Macht der Bücher. Autorschaft und Medialität von Pen-and-Paper-Rollenspielen

30. Dezember 2024 ·
[DE] Das TTRPG ist analog zu literarischen Medien geprägt durch die Werkherrschaft einer Autorfunktion. Diese Autorfunktion strukturiert sowohl die Kommunikation zwischen Autor*in und Akteur*innen als auch die Zuweisung und Verleihung von Macht am Spieltisch und im Spiel selbst. In dieser autortheoretischen Perspektive lässt sich außerdem beschreiben, wie TTRPG-Werke erweitert werden, welche Texte ihnen jeweils zugerechnet werden und wie sie sich voneinander abgrenzen können. Schließlich lässt sich diese Struktur konzeptionell und anhand von Analysebeispielen bis in die Wahl und die Gestaltung des grundlegenden TTRPG-Mediums schlechthin nachverfolgt: des Rollenspielbuchs. [EN] Much like literary media, TTRPGs are shaped by the authority emanating from the author function. The function of the author structures the communication between authors and actors (players and referees) and at the same time distributes and enables power at the table and within the game itself. This theoretical approach to the authorship of TTRPGs makes it possible to describe mechanics of the expansion of TTRPG works, the attribution of texts to certain bodies of work and distinguishing between different (but oftentimes related) bodies of work. Finally, this structure is apparent in the design and even the chosen form of the most basic of media for creating TTRPGs: the core TTRPG book.
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Coda, Davey und die Erzählfigur. Der Autor und seine Subjekte in The Beginner’s Guide

23. Januar 2019 ·
In The Beginner’s Guide (2015) wird das Computerspiel zum Schauplatz eines Widerstreits zweier Autoren. Das hochgradige meta- und autoreferenzielle Spiel verhandelt die Möglichkeit von Subjektivierung in der gegenwärtigen Medienlandschaft des Computerspiels. Dabei knüpft es nicht nur an bestehende Diskurse der etablierten Kunst an, sondern stellt Fragen an seine eigene Medialität als ästhetisches Objekt. Wie kann sich der Autor in sein Spiel einschreiben? Was ist ein Spieler? Und wie durchkreuzt ein Computerspiel Diskurse einer subjektiven Wirklichkeit, um sie in einer narrativen Simulation spielbar zu machen? Als autofiktionales Projekt des Autors Davey Wreden demonstriert The Beginner’s Guide (2015), wie das digitale Spiel im 21. Jahrhundert zu einer Technologie des Selbst geworden ist, in dem Sinne, dass es „dem Einzelnen ermöglicht, aus eigner Kraft oder mit Hilfe anderer eine Reihe von Operationen an seinem Körper oder seiner Seele, seinem Denken, seinem Verhalten und seiner Verhaltensweise vorzunehmen.“ (Michel Foucault: Technologien des Selbst. 2007, S. 289.) In The Beginner’s Guide (2015) the computergame becomes the site of a conflict between two authors. In its highly meta- and autoreferential disposition, the game treats possibilities of subjectivation in the contemporary medial situation of the digital game. It not only adapts existing discourses of established art but challenges it’s own mediality as aesthetic object, such as: How can the author inscribe himself in his game? What is a player? And how does the computergame include discourses of the own subjective reality to make it then playable in a narrative simulation? As an autofictional project of its author Davey Wreden, The Beginner’s Guide (2015) demonstrates, how the digital game can be utilised as a foucauldian technology of the self.
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© 2025 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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