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Daniel Illger

Daniel Illger studierte Filmwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Philosophie in Berlin und Münster. Von 2007 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ der Freien Universität Berlin, danach wechselte er zu dem Exzellenzcluster „Languages of Emotion“, wo er bis 2014 als Projektkoordinator tätig war. Nach drei Jahren als freier Schriftsteller kehrte er 2017 an die FU Berlin zurück. Zurzeit vertritt er dort eine Professur für Filmwissenschaft. Er hat zu den Stadtinszenierungen des italienischen Nachkriegskinos promoviert und habilitiert mit einer Studie zum Fantasy-Modus im Videospiel; bei Klett-Cotta erschien die Skargat-Trilogie (Stuttgart 2015–2017). Weitere Informationen unter www.danielillger.de.

Der ohnmächtige Held – Die Fantasy-Welt als Kontrollgesellschaft in ‚The Banner Saga‘

25. Juni 2020 ·
Die Fantasy-Welt von The Banner Saga ist in all ihren Aspekten darauf ausgerichtet, den Spielablauf als Reihung ebenso folgenschwerer wie unabsehbarer Entscheidungen zu gestalten; insofern dient sie als Prisma, um aktuelle Konflikte zu projizieren. Zumindest gilt das dann, wenn man sich Jean-Pierre Le Goffs These anschließt, der zufolge das Individuum im zeitgenössischen Kapitalismus zu einer Form der Selbstüberwachung angehalten ist, die sich im Paradoxon der unfrei-freien Entscheidungen realisiert. The Banner Saga nutzt dabei Genre-Stereotypen der Fantasy, um eine Idee von Heroismus zu gestalten, in der sich die Tapferkeit des Individuums daran erweist, dass es seine Ohnmacht erträgt.
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© 2024 Paidia - Zeitschrift für Computerspielforschung (ISSN: 2363-5630)
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